Besinnung - Jahresbegleiter  

15.Juni

ANFANG DER WEISHEIT UND ERKENNTNIS

"Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Erkenntnis. Die Toren verachten Weisheit und Zucht."
(Sprüche 1,7)

Mit diesem Vers wird das Ziel der Sammlung der Sprüche treffend ausgedrückt. Es geht nicht einfach um Wissen und Verstehen allgemein, sondern es geht um den Weg des Glaubens in der Verantwortung vor Gott und den Menschen

Das Anliegen des Buches ist nicht, jemandem Gewitztheit zu verschaffen, so daß er seine eigenen Ziele besser erreicht, sondern das Anliegen ist die Führung zur "Weisheit" und "Zucht", "die da klug macht, Gerechtigkeit, Recht und Redlichkeit" zu finden (vgl. 1,1-6).

Gerechtigkeit, Recht und Redlichkeit aber sind Begriffe des Glaubens an den einzigen, wahren und lebendigen Gott.

Die "Furcht des HERRN" zieht sich deshalb auch wie ein Faden durch die ganze Heilsgeschichte des Volkes Gottes - sie ist auch der rote Faden im Buch der Sprüche.

Martin Luther hat deshalb treffend die Zehn Gebote jeweils eingeleitet: "Wir sollen Gott fürchten und lieben ...", bzw. das erste Gebot so erklärt: "Wir sollen Gott fürchten, lieben und ihm vertrauen."

Erkenntnis, Weisheit und Zucht sind deshalb Schlüsselbegriffe auf dem Weg eines "gottgeführten" und "gottgeschenkten" Verstehens dieser Welt und des Lebens. Dabei geht es in diesem Verstehen nicht um "Lexikonwissen", sondern vielmehr um "Handlungsanleitung" zu einem gottesfürchtigen und gottgesegneten Lebens.

Wer das Buch der Sprüche aufmerksam liest, der wird merken, daß das Ziel dieser Schrift das Gottesvertrauen und die Verantwortung im alltäglichen Leben ist.
Das aber führt nun zu einem glücklichen und sinnvollen Leben, das auch Hoffnung über den Tod hinaus haben darf.

  • 24.Woche


  • Hinweis
    165.Lesung


    Besinnung-Index

    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

    Fenster schließen!