Besinnung - Jahresbegleiter  

17.Dezember

GOTT HAT GEREDET DURCH DEN SOHN

"... hat er (Gott) in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben über alles, durch den er auch die Welt gemacht hat."
(Hebr.1,2)

Das ist ja das größte Wunder überhaupt, daß der allmächtige und unsichtbare Gott zu seinen zeitlichen und sterblichen Menschen geredet hat. Das Reden Gottes ist ja auch Anfang der Schöpfung. Durch sein Wort ist alles geschaffen, was da ist. Und durch das Reden Gottes haben die ersten Menschen letztlich ihren Sinn erfahren. Durch Gottes Reden haben sie aber auch ihre Grenzen sehen gelernt und - leider - diese Grenzen überschritten. Und doch blieb Gott bei seinem Reden, bis hin zu seinem Ruf in diese Welt: "Adam, wo bist du?"

Der Schreiber des Hebräerbriefes setzt ein mit diesem Reden Gottes in der Vorzeit der Väter. "Vielfach und auf vielerlei Weise (hat er) geredet zu den Vätern durch die Propheten." (1,1)
So hat Gott überhaupt seinen Heilsweg mit den Völkern und mit dem Volk Israel begonnen und beschritten. Immer wieder hat er gesprochen. Ohne dieses Wort Gottes wäre alles sozusagen "im Sand verlaufen".

Aber den Höhepunkt allen Redens Gottes sieht der Schreiber im "Reden durch den Sohn". Jesus selber sagte einmal: "Wer mich hört, der hört Gott!"
Ihn hat Gott eingesetzt zum "Erben über alles" - er ist der Erbe der Prophetie, weil er auch das Ziel aller Prophetie ist. Das Johannesevangelium beginnt deshalb mit den Worten: "Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort." (Joh.1,1).

Daraus ergibt sich eine Konsequenz, von der der Hebräerbrief in Kap.2,1 sagt: "Darum sollen wir desto mehr achten auf das Wort, das wir hören, damit wir nicht am Ziel vorbeitreiben."

Wie erschreckend ist es doch, daß so viele Menschen - gerade auch Christenmenschen - kaum dieses Wort noch hören. Sie lesen es kaum mehr und hören es auch nicht mehr durch die Predigt, weil sie den Gottesdienst versäumen.
Wundert es da, dass sie in die Irre laufen - und wie es Amos sagt - eines Tages an "Hunger nach dem Wort" zugrunde gehen?


  • 51.Woche


  • Hinweis
    349.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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