Besinnung - Jahresbegleiter  

17.Februar

VERSTOCKT EUER HERZ NICHT

"Wenn der HERR uns gnädig ist, so wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben, ein Land darin Milch und Honig fließt."
(4.Mose 14,8)

Es gibt im Handeln Gottes keinen Automatismus. Es geht nicht einfach automatisch mit der Besitznahme des Landes, ohne daß gewisse Bedingungen erfüllt sind.

Die Kundschafter waren zurückgekehrt, von jedem Stamm ein Mann. Sie berichteten Mose und dem Volk. Sie müssen zugeben, daß es ein "gutes Land" ist, das seine Bewohner mehr als nur ernährt: Milch und Honig sind Zeichen des Wohlergehens.
Gleichzeitig aber berichten sie, daß das Land nicht leer ist. Es ist bewohnt. Und es hat sogar außergewöhnlich große und starke Menschen unter ihnen. Und so verbreiten sie Angst und Mutlosigkeit unter dem Volk Gottes.

Kaleb aber und Josua zeigen auf, daß es ein gutes Land ist, das Gott ihnen versprochen hatte. Sie fordern das Volk auf: "Laßt uns hinaufziehen und das Land einnehmen, denn wir können es überwältigen." (13,30).

Doch die übrigen Kundschafter bezweifeln das. Und so brachten sie das gute Land (das Geschenk Gottes!) in "Verruf" unter dem Volk (13,32).
Es kommt soweit, daß das Herz des Volkes wankelmütig wird und vor lauter Furcht sogar den Rückweg nach Ägyptenland fordern. (14,3).

Mose und Aaron sind darüber so erschrocken, daß sie auf ihr Angesicht fallen und zu Gott beten. Und wieder ergreifen Josua und Kaleb das Wort und weisen das Volk auf Gott: Wenn er ihnen gnädig ist, dann brauchen sie sich nicht zu fürchten. Er kann sie in das Land bringen. "Fallt nur nicht ab vom HERRN und fürchtet euch vor dem Volk dieses Landes nicht!" (14,9).

Doch es nützt nichts. Man will die beiden Zeugen der gnädigen Hilfe Gottes sogar steinigen. Aber da zeigt sich vor dem Zelt die Herrlichkeit Gottes und Gott will das Volk bestrafen. Wieder ist es Mose, der für das Volk Fürbitte leistet und sich dabei auf Gottes Geduld und große Barmherzigkeit beruft (14,18).

Gott hört das Flehen Mose und Aarons und will sie nicht verderben, aber er muß sie bestrafen: Keine von ihnen soll das gute Land, das er den Vätern versprochen hat, sehen - mit Ausnahme von Kaleb und Josua.

Im Neuen Testament, im Hebräerbrief (Kap. 3,11.17-19) wird darauf Bezug genommen. Die Gemeinde Jesu Christi wird ermahnt, daß keiner ein böses, ungläubiges Herz habe und vom lebendigen Gott abfalle. Sie sollen sich selber untereinander ermahnen, "solange es heute heißt". Sie sollen ihr Herz nicht verstocken, wenn sie Gottes Stimme hören. Sie sollen darauf achten, daß sie zu "Gottes Ruhe" eingehen.

Also auch bei uns Christen kein "göttlicher Automatismus", wohl aber göttliche Gnade und Barmherzigkeit und göttliches Vollbringen. Darauf laßt uns unser Herz richten!


  • 7.Woche


  • Hinweis
    48.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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