Besinnung - Jahresbegleiter  

17.Juli

Geh hin und predige!

"So gürte nun deine Lenden und mache dich auf und predige ihnen alles, was ich dir gebiete. Erschrick nicht vor ihnen, auf daß ich dich nicht erschrecke vor ihnen!"
(Jeremia 1,17)

Jeremia hat kurz vorher bei seiner Berufung zu Gott gesagt: "Ich bin noch zu jung!" - Jeremia weiß, dieser Auftrag Gottes an ihn ist gewaltig: Einem solchen Volk, wie dem abgefallenen Volk Gottes, soll er predigen! Jeremia schrickt zurück: Man wird ihn doch gar nicht anhören! Man wird ihn wohl töten!

Jeremia teilt diese Angst mit vielen anderen Berufenen vor ihm, die Gott berufen hatte und die vor der Aufgabe zurückschreckten. So erinnern wir uns an Mose. Als er von Gott aus dem brennenden Dornbusch berufen wurde, schreckte er zurück und fand viele Einwände gegen diese Berufung.

Doch Gott läßt die Einwände nicht gelten - auch nicht Jeremias Einwand. ER, der Allmächtige, ruft, wer könnte dem widerstehen?. ER, der Allmächtige, sendet, er gibt auch die notwendige Kraft dazu.

Gottes Anweisung ist klar und deutlich:
  • Gürte deine Lenden und mache dich auf!
    Das Gewand, mit dem er bekleidet war, lose und bequem, soll festgemacht werden. Jetzt geht es an die Arbeit!
  • Predige ihnen alles, was ich dir gebiete! - Keine schönen Geschichten soll er erzählen! Nicht seine eigenen Gedanken! Nicht seine Träume und Pläne und Wünsche! Gottes Wort, das soll er weitersagen.
  • Erschrick nicht! - Wer vor Menschen erschrickt, den wird auch Gott erschrecken! Menschenfurcht ist im Auftrag des Menschenrichters nicht angebracht, denn Menschen sind nur "Staub und Asche".

    Jeremia darf jedoch auch Gottes Zusagen hören: Er soll zur festen Stadt, zur eisernen Säule, zur ehernen Mauer gemacht werden gegen die Großen im Volk und gegen den König und Priester und gegen das Volk selber (V.18).
    Wer so ausgerüstet ist, der braucht sich nicht zu fürchten. Das heißt aber auch nicht, daß der nicht ins Leiden geführt wird. Dies ist das Leiden um Gottes Wort willen. Aber, es geht ja nicht um das Werkzeug, es geht um den Auftrag! Selbstverständlich wird aber Gott seinen Boten durch alles Leiden hindurchtragen. Und nur was Gott erlaubt, wird ihm geschehen.
    Bei Jeremia war es viel Leiden - ja zuletzt (so sagt die Tradition) der Tod eines Märtyrers in Ägypten.
    Aber das Wort Gottes konnten sie nicht töten. Es ist lebendig - bis zum heutigen Tag.


  • 29.Woche


  • Hinweis
    197.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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