Besinnung - Jahresbegleiter  

17.November

WERDET NICHT DER MENSCHEN KNECHTE

"Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht der Menschen Knechte."
(1.Kor.7,23)

Schon im Kapitel davor (Kap.6,20) sagt Paulus: "Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe!" - es ist gut, wenn wir dies zusammen mit unserem Bibelwort bedenken.

"Teuer erkauft!" - Paulus weiß um den "Kaufpreis" für unsere Freiheit, es ist der Kreuzestod Jesu Christi. So teuer ist unsere Befreiung, daß wir nicht leichtfertig damit umgehen sollen:
  • Einerseits sollen wir deshalb den, der uns freigekauft hat, preisen: Den lebendigen Gott!
    Das geschieht mit "Herzen, Mund und Händen", mit Worten und mit Taten, aber vor allem mit unserem Vertrauen zu ihm (Glauben).
  • Nicht der Menschen Knechte werden! - Das heißt nicht, daß wir nicht für die Menschen da sein sollen, ihnen zu Diensten, wo sie uns brauchen. Das heißt aber nicht, daß wir der Menschen "dumme Jungen sind" oder aber ihren Launen nachkommen.
  • Aber es geht um noch viel mehr: Es geht um das Heil aus Gnaden, ohne der Menschen Zutun! Und weil wir unser Heil keinem Menschen zu verdanken haben sondern dem allmächtigen Gott in Christus Jesus, deshalb sind wir auch an keinen Menschen gebunden.

Paulus spricht einige Verse vorher von den Sklaven! Sie sollen sich kein Gewissen machen, daß sie als Sklaven vom Evangelium erreicht wurden. Durch das Evangelium sind sie frei! Wenn sie frei werden können - leiblich gesehen - sollen sie auch davon Gebrauch machen; wenn nicht - so laßt es dabei! (Für uns heute in einer Welt der Demokratie und der allgemeinen Menschenrechte nur schwer nachvollziehbar, aber es war die Realität damals.) Diese Aussage zeigt uns auch, daß es unabhängig von äußerlichen Umständen ist, wie uns das Evangelium erreicht und von der Sünde und dem Tod befreit!

Es geht vielmehr darum, daß sowohl gesellschaftlich "Freie" als auch gesellschaftliche "Sklaven" gleichermaßen durch das Evangelium "Knechte Christi" geworden sind: ER IST DER HERR! - An seinem Anspruch an uns haben sich alle menschlichen Ansprüche zu messen - auch die Ansprüche der mosaischen Tradition. Da wo wir meinen, durch die Einhaltung menschlicher Vorschriften den Willen Gottes erfüllt zu haben und deshalb vor ihm gerecht dastehen, sind wird "Knechte dieser Vorschriften". Erst da, wo wir das Wort Christi als Trost- und Leitwort hören und tun, sind wir Freie indem wir Christi Knechte sind.


  • 46.Woche


  • Hinweis
    319.Lesung


    Besinnung-Index

    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

    Fenster schließen!