Besinnung - Jahresbegleiter  

18.August

DIE HEIDEN UND ISRAEL UNTER GOTTES GERICHT UND GNADE

"UND ICH WILL MEINE Herrlichkeit unter die Heiden bringen, daß alle Heiden mein Gericht sehen sollen, das ich gehalten habe, und meine Hand, die ich an sie gelegt habe. - Und das Haus Israel soll erfahren, daß ich, der HERR, ihr Gott bin, von dem Tage an und fernerhin."
(Hesekiel 39,21.22 )

Von Anfang an steht Israel nicht isoliert irgendwo fernab der Weltgeschichte, sondern ist hineingenommen in die Weltgeschichte Gottes. Diese Geschichte aber ist keine abstrakte "Geschichtswissenschaft", sondern ist "Heilsgeschichte".
Dieses HEIL zielt auf Israel und von Israel auf die Heiden!
Deshalb gehören Israel und die Heiden, die Heiden und Israel gemeinsam hinein in die Heilsgeschichte Gottes.

Diese Heilsgeschichte ist eine Geschichte der Gnade und des Gerichtes, der Führung und der Verwerfung, der Liebe und der Strenge Gottes.

Ausgangspunkt ist die Liebe Gottes. Aus Liebe hat er Abraham berufen! Aus Liebe hat er das Haus David erwählt! Aus Liebe hat er seinem Volk immer wieder Propheten gesandt.
Aber diese Liebe Gottes ist eingebunden in seine Heiligkeit und Gerechtigkeit. Gott ist kein "Gleichmacher", sondern Gott macht einen Unterschied zwischen gerecht und ungerecht, zwischen heilig und unheilig.

Das Volk Israel hat von diesem gerechen Handeln Gottes gehört. Gott hat ihnen seine Gebote und Lehren gegeben, die davon reden. Er will ein "heiliges Volk", d.h. für ihn abgesondert von aller Ungerechtigkeit und Gottlosigkeit. Wo das Volk dieser Forderung nicht nachkommt, muß Gott sein Gericht senden.

Aber Gottes Liebe hört nicht auf. Noch in seinem Gericht wird seine Gnade wirksam und sucht den "Rest", mit dem er neu anfangen will. Denn Gottes Ziel ist ja das Heil für die Heiden. Sie sollen in Abraham gesegnet werden. So zeigt er an und mit Israel seine Herrlichkeit und bringt sie "unter die Heiden".

Wir Christen glauben, daß dies durch die Menschwerdung seines Sohnes, Jesus Christus, geschehen ist. So berichtet uns der Evangelist Matthäus (Matth.2) davon, wie die Heiden zum Neugeborenen kommen und ihm ihre Aufwartung machen und Geschenke bringen. Die Heiden müssen Gottes Gericht erfahren, wegen ihrer Sünde (wie auch sein eigenes Volk!), aber durch das Gericht hindurch zeigt Gott seine rettende Heiligkeit. Wiederum ist es der Evangelist Matthäus, der uns vom Missionsbefehl Jesu Kunde gibt.

Deshalb ist Mission - im Sinne der Verkündigung des Evangeliums in aller Welt! - keine Nebensache der Gemeinde Jesu Christi, sondern der Hauptauftrag. Daß diese Mission sowohl die Verkündigung des Evangeliums, als auch den Akt der Taufe wie auch die ständige Unterweisung im Weg des Herrn betrifft, davon spricht der Missionsbefehl (Matth.28,18-20). Und daß in dem "lehret sie halten, alles, was ich euch befohlen habe" auch die Tat der Liebe ist, das zeigen uns die Evangelien.

  • Wo die Kirche nur noch sozial tätig ist, vergißt sie den Auftrag Christi und wird zu einer humanitären Organisation!
  • Wo die Kirche aber die Liebe vergißt, wird sie ihrem Herrn und Meister untreu und führt zu Unrecht seinen Namen.

    Gott ist selbst Herr dieser Mission seines Christus: "Ich will meine Herrlichkeit unter die Heiden bringen!"




  • 33.Woche


  • Hinweis
    229.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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