Besinnung - Jahresbegleiter  

19.August

GOTT IST GEGENWÄRTIG

"Und ich will für immer unter ihnen wohnen."
(Hesekiel 43,9)


In einer gewaltigen Vision (Schau) sieht der Prophet Hesekiel die künftige Gottesstadt mit dem Tempel (Hes. 40-48). Detailgetreu wird beschrieben, wie das alles aussehen wird. Gott führt den Propheten durch die zukünftige Herrlichkeit des Tempels - besser gesagt: Er läßt den Propheten die gnädige Gegenwart seiner Herrlichkeit sehen.

Der Höhepunkt ist der Einzug der Herrlichkeit des HERRN in den Tempel (Kap.43) und die Weihe des Altars: "Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam von Osten und brauste, wie ein großes Wasser braust, und es ward sehr licht auf der Erde von seiner Herrlichkeit." (Hes.43,2)

Der Einzug der Herrlichkeit Gottes hat das Ziel der Gegenwart Gottes unter seinem Volk: "Ich will für immer unter ihnen wohnen!". Die Auswirkung dieser Gegenwart Gottes ist ein neues Volk, ein Volk, das sich total vom Götzendienst entfernt hat, um dem einen, lebendigen Gott zu dienen.

Dieser Dienst geschieht im Tempel am Altar. Er ist Symbol der gnädigen Vergebung Gottes. Noch sind es Tieropfer, deren Blut für das Blut der Menschen steht. Noch muß immer wieder neu "Blut für das Leben" geopfert werden. Noch ist der Zugang zur Herrlichkeit Gottes versperrt durch die Sünde. Noch muß das Volk täglich daran erinnert werden, welch ein Unterschied ist zwischen der Herrlichkeit Gottes und der Sündigkeit des Menschen. Noch gelten die "Ordnungen für den Altar" (43,16). Noch müssen die Priester als "Mittler" ihrem Amt nachkommen. Noch dürfen "Fremde mit unbeschnittenem Herzen und unbeschnittenem Fleisch" nicht in das Heiligtum Gottes kommen (44,9).

Wir Christen glauben, daß Gott in Christus Jesus in diese Welt und in unser Leben Einzug gehalten hat. Sein Leib ist der Tempel der Herrlichkeit Gottes! Sein Blut ist das Blut der Versöhnung! Er ist nun der einzige und ewige Mittler zwischen Gott und den Menschen.
So feiert die Kirche das Geburtsfest als "Epiphaniasfest" (Erscheinungsfest): Gott ist erschienen, uns zu versühnen. Freue dich Christenheit." Sie feiert den Karfreitag, als der Darbringung seines Blutes zur Versöhnung der Welt. Sie feiert Ostern als der Auferweckung des Sohnes aus dem Tode. Sie feiert das Fest der Himmelfahrt im Gedächtnis an seine Erhebung zur Rechten Gottes. Und sie feiert Pfingsten als der Erfüllung der Gegenwart Gottes im Heiligen Geist.

Wohl dem, der an den Gott Israels glaubt, der in Christus Jesus gegenwärtig ist mit seiner Herrlichkeit!
  • 33.Woche


  • Hinweis
    230.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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