Besinnung - Jahresbegleiter  

18.Juni

Gerechtigkeit errettet vom Tode

"Reichtum hilft nicht am Tage des Zorns; aber Gerechtigkeit errettet vom Tode."
(Sprüche 11,4

Erstaunlich, wie oft das Wort "Gerechtigkeit" und der "Gerechte" in den Lehrbüchern (z.B. in den Psalmen und in den Sprüchen) vorkommt!
Auch in diesem 11.Kapitel der Sprüche: Verse 4,5,6,8,9,10,19,23,28,30,31.
Dabei fällt vor allem der Gegensatz zwischen "gerecht" und "ungerecht", zwischen Gerechtem und Ungerechtem, zwischen Frommen und Gottlosen auf.

Gewarnt wird hier vor dem Reichtum, der sich gleichsam wie eine Schlinge um den Menschen legt und ihn "am Band führt", wo er nicht hin will und wo es kein Leben gibt. Außerdem spielt der Reichtum am entscheidenden Ort keine Rolle: "Reichtum hilft nicht am Tage des Zorns!"

Dagegen wird Gerechtigkeit als ein Weg angesehen, "der zum Leben führt!" (V.19) - und von den Gerechten wird gesagt, "sie werden grünen wie das Laub" denn "die Frucht der Gerechtigkeit ist ein Baum des Lebens".

Wer ist aber gerecht? Und worin zeichnet sich eine solche "Gerechtigkeit" aus? Darüber hören wir viel in der Bibel, besonders aber in der Weisheitsliteratur. Zur "Gerechtigkeit" (von der hier geredet wird), gehört zunächst einmal das Hören auf den Gerechten, das Hören auf Gottes Wort und Wille. Doch "Gerechtigkeit" heißt auch, sich und sein Leben diesem Gerechten anzuvertrauen. Die Bibel nennt diese Haltung "Frömmigkeit".

Nun haben wir Christen aus der Botschaft des Evangeliums noch eine weitere "Gute Nachricht": Gerechtigkeit ist nicht etwas, das zuerst von uns ausgeht, sondern von Gott: Er ist der einzig Gerechte! Und er will diese, seine Gerechtigkeit, mit uns teilen um seines Sohnes Jesu Christi willen. So dürfen wir uns in diesen "Mantel der Gerechtigkeit Gottes" einhüllen und dürfen aus der uns aus Gnaden umgebenden Gerechtigkeit Gottes "Werke der Gerechtigkeit" hervorbringen.

Und auch einst, wenn wir vor dem Richterstuhl Gottes stehen, werden wir uns nicht auf unsere "erworbene Gerechtigkeit aus unseren Werken" berufen, sondern auf die "geschenkte Gerechtigkeit aus Gnaden". Halleluja. Amen


  • 24.Woche


  • Hinweis
    168.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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