Besinnung - Jahresbegleiter  

18.Mai

GOTT SIEHT DIE SEINEN

"Denn des HERRN Augen schauen alle Lande, daß er stärke, die mit ganzem Herzen bei ihm sind."
(2.Chronik 16,9)

Asa war König über Juda in den Jahren 908-868); in Israel war zur gleichen Zeit Bascha König über Israel. Im Gegensatz zu der gottlosen Regierung im Nordreich Israel, führte Asa in Juda, dem Südreich, eine Reform durch. Asa war ein frommer König und regierte 41 Jahre über das Land (1.Könige 15,9f). Von ihm heißt es: "... doch war das Herz Asas rechtschaffen sein Leben lang." (2.Chr.15,17b)

Leider hatte er sich in politischer Bedrängnis nicht auf den lebendigen Gott verlassen, sondern suchte als Verbündeten Ben-Hadad, den König von Aram. Dies wird dem König Asa vom Seher Hanani als Abfall von Gott zur Last gelegt. Als Strafe dafür sollte der Krieg nun nicht mehr von Asa, dem König, weichen, weil er die Heeresmacht des Aramäers höher einstufte als die Macht des Allerhöchsten.

Trotzdem aber steht die Zeit dieses Königs unter Gottes Gnade und Barmherzigkeit. Der Prophet sagt außerdem, daß Gott der Herr ist über alle Welt. Er sieht sie alle - in allen Landen - und er stärkt diejenigen, die mit ganzem Herzen bei ihm sind.

Das Herz ganz auf Gott einstellen, wurde von Martin Luther in der Erklärung zum 1.Gebot so erklärt:
"Wir sollen Gott über alle Dinge, fürchten, lieben und ihm vertrauen."
Damit sind die Regungen unseres Herzens eingebunden in Gottes Stärke.
Der Glaube ist also nicht einfach etwas Beliebiges sondern vielmehr etwas Verbindliches: "mit ganzem Herzen bei dem HERRN sein"! Das Fundament des Glaubens jedoch ist dieses Vertrauen, daß Gottes Augen alle Lande sehen und die Menschen stärkt, die sich auf ihn verlassen.

Tragisch ist nun, daß dieser fromme König voller Zorn auf das Gerichtswort des Propheten Hanani reagiert. Er läßt ihn ins Gefängnis werfen, so grollte er über ihn. Und - Hand in Hand damit - wird von ihm berichtet, daß er "einige vom Volk bedrückte".
Später wird Asa krank. Und wieder heißt es von ihm: "Er suchte auch in seiner Krankheit nicht den HERRN, sondern die Ärzte."
Wieder ist es so, daß Asa mehr dem Sichtbaren und Greifbaren vertraut als auf den unsichtbaren Gott. Wie anders wäre es wohl mit seinem Leben verlaufen, hätte er mit dem Wort des Propheten ernstgemacht:
"Des HERRN Augen schauen alle Lande,
daß er stärke, die mit ganzem Herzen bei ihm sind."

  • 20.Woche


  • Hinweis
    137.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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