Besinnung - Jahresbegleiter  

19.Februar

DAS WASSER AUS DEM FELSEN

Der HERR redete mit Mose und sprach:
"Nimm den Stab und versammle die Gemeinde, du und dein Bruder Aaron, und rede zu dem Felsen vor ihren Augen; der wird sein Wasser geben."

Und Mose erhob seine Hand und schlug den Felsen mit dem Stab zweimal. Da kam viel Wasser heraus, so daß die Gemeinde trinken konnte und ihr Vieh.
(4.Mose 20,8.11)

Das Volk Gottes in der Wüste. Sie leiden Durst. Und wie es ihre Art war, fingen sie mit Mose und Aaron und mit ihrem Gott an zu murren. Luther übersetzt: "Und das Volk haderte mit Mose und sprach: Ach daß wir umgekommen wären, als unsere Brüder umkamen vor dem HERRN!"
Mose und Aaron begeben sich zur Tür der Stiftshütte und schreien zu Gott dem HERRN. Da erscheint die Herrlichkeit Gottes und gibt Mose Anweisung, zu dem Felsen zu reden. Der würde ihnen Wasser geben.

Mose aber, der wohl sehr erzürnt war über das Volk, fragt sie: "Höret, ihr Ungehorsamen, werden wir euch wohl Wasser hervorbringen können aus diesem Felsen?"
Warum hat Mose das gefragt? Warum hat er nicht gesagt: Gott hat verheißen, wenn ich mit diesem Felsen rede - im Namen des HERRN und auf sein Gebot hin - dann wird er uns Wasser geben?

Nein, so hat Mose nicht gesprochen! Mose befolgt nicht das Wort des Herrn und schlägt voller Zorn mit seinem Stab zweimal auf den Felsen ein. Und es floß viel Wasser heraus, so daß die Gemeinde trinken konnte.

Gottes Antwort auf diesen Ungehorsam des Mose und seines Bruders Aaron ist hart: "Weil ihr nicht an mich geglaubt habt und mich nicht geheiligt habt vor den Israeliten, darum sollt ihr diese Gemeinde nicht ins Land bringen, das ich ihnen geben werde." (4.Mose 20,12)

Paulus, der Apostel Jesu Christi, sieht in dem geschlagenen Felsen dort ein Typus auf Christus. Und so sagt er zu den Korinthern (1.Kor.10,4): "... und haben alle denselben geistlichen Trank getrunken; sie tranken nämlich von dem geistlichen Felsen, der ihnen folgte, der Fels aber war Christus."
Paulus verbindet dies mit einer Warnung an die Christen in Korinth: Gott hatte, obwohl sein Volk von diesem "geistlichen Trank getrunken hatte" an ihnen kein Gefallen, wegen ihres Ungehorsams. Und sie kamen um in der Wüste. So können wir daraus folgern: Auch wenn wir getauft sind und auch wenn wir vom Abendmahl gegessen haben, so ist das noch kein Grund stolz zu sein oder ungehorsam. Gott wird strafen. Deshalb ist das, was damals geschah, uns "zum Vorbild" geschehen, "damit wir nicht am Bösen unsre Lust haben".
Seine Ermahnung an uns Christen ist:
"Murret auch nicht! ... Wer meint, er stehe, mag zusehen, daß er nicht falle!" (1.Kor.10,10.12).

Er fügt aber auch hinzu - und das soll uns im Glauben trösten - "Gott ist treu, der euch nicht versuchen läßt über eure Kraft, sondern macht, daß die Versuchung so ein Ende nimmt, daß ihr's ertragen könnt." (1.Kor.10,13)



  • 8.Woche


  • Hinweis
    50.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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