Besinnung - Jahresbegleiter  

19.Juli

RUHE FINDEN FÜR DIE SEELE

"So spricht der HERR: Tretet hin an die Wege und schauet und fragt nach den Wegen der Vorzeit, welches der gute Weg sei, und wandelt darin, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele!"
(Jeremia 6,16)

Überschrieben ist das 6.Kapitel des Jeremiabuches mit "Das wohlverdiente Gericht!". Der Prophet muß dem Volk Gottes das hereinbrechende Gericht "vom Norden" ankündigen, als ein Unheil, das verheerende Folgen haben wird.
Aber verbunden damit wird Gottes neues Rufen zur Umkehr hörbar: "Beßre dich, Jerusalem, ehe sich mein Herz von dir wende und ich dich zum wüsten Lande mache, darin niemand wohnt!" (Vers 8).

Gott ist ein Gott des Gerichtes und der Gnade. Das hängt mit seiner "Gerechtigkeit" und mit seiner "Liebe" zusammen. Beides ist Gott! Das ist ein anderer Gott als die selbstgebastelten Götzen der Völker, die nur dazu da sind, daß sich der Mensch weiterhin auf seinem falschen Weg bewegen kann. Diese Götter und Götzen sind nur zur "Selbstberuhigung des Gewissens" da. Religion sozusagen als Alibi für ein verkehrtes Leben.

Der lebendige Gott aber ist anders! Gott will nicht das Unheil für sein Volk, sondern das Heil; er will nicht den "Sturm", sondern die "Ruhe". So wird das Volk aufgefordert, einmal in die Geschichte zu sehen: Daraus können sie den "guten Weg" wohl erkennen, auf dem sie wandeln sollen. Allein die Geschichte der Befreiung zeigt ihnen, daß nur auf dem Weg der Gerechtigkeit Heil liegt.

Gott betont, daß er immer wieder Wächter über sein Volk gesetzt hat, Propheten, die das Volk vom verkehrten auf den rechten Weg gerufen haben. Auch jetzt ist da so ein Wächter - der Prophet Jeremia. Mit ernsten Worten ruft er im Auftrag Gottes das Volk zurück. Nur so - in der Umkehr zum lebendigen Gott - können sie "Ruhe finden für ihre Seelen".

Doch, leider heißt es: "Aber sie sprechen: Wir wollen's nicht tun!" (V.16d).

Dieser Vers erinnert uns an das Evangelium. Im Matthäusevangelium, Kap.11,28, ruft Jesus seinen Hörern zu: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
Er, der Sohn Gottes, nennt sich der Weg: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich!" (Johannes 14,6).
Wie ist es bei uns: Wollen wir in Christus den "Ruf Gottes in unserem Leben hören" oder wollen wir nicht ?


  • 29.Woche


  • Hinweis
    199.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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