Besinnung - Jahresbegleiter  

2.Januar

JENSEITS VON EDEN

"So ging Kain hinweg von dem Angesicht des HERRN und wohnte im Lande Nod, jenseits von Eden, gegen Osten."
(1.Mose 4,16)

So realistisch ist die Bibel: Kaum hat sie von der Schöpfung des Menschen gesprochen und von der ihn umgebenden Liebe Gottes, da wird auch schon das Kapitel der Rebellion des Menschen gegen diesen Gott aufgeschlagen - das Thema von der Sünde.

Adam und Eva hatten ihren Augen und ihren Gelüsten und den Einflüsterungen des Bösen mehr geglaubt als ihrem Schöpfer. Sie stuften das Verbot Gottes als einer "Vorbehaltung ihres Lebensglücks" ein. Sie fielen damit aus dem Vertrauen in Gottes Liebe.

Nach dem Fall ("Sündenfall") mußten sie aus der Gegenwart Gottes entfernt werden, damit nicht noch mehr Unheil für sie geschehe. - Doch Gott hat sie nicht einfach laufen lassen: Er hat sie gesucht und gefunden und angesprochen und ausgerüstet für ihr Leben außerhalb des Paradieses. Aber auch dieses Leben stand unter den Geboten und den Verboten Gottes.

Auch in seinen Geboten hat Gott seine Liebe zu seinen Geschöpfen nicht zurückgenommen, im Gegenteil: sie sollten ein Schutzzaun um das Leben sein. Denn auf dem Weg außerhalb der Gemeinschaft mit ihm (außerhalb seiner Gebote!), da verirrt sich der Mensch in immer neue Verstrickungen. Bei der zweiten Generation kommt es schon zum Brudermord.

Doch wieder ist es Gottes Gnade, daß er Kain noch mit einem Schutzmal (gleichzeitig aber auch ein Schuldmal!) versieht; und der geht nun "hinweg von dem Angesicht des HERRN".
Der Sünder kann nicht in der Gegenwart Gottes bleiben. Seine Sünde treibt ihn davon. Sie treibt ihn zu immer neuen Sünden!
"Jenseits von Eden!" - Getrennt von Gott - das ist der Weg des Sünders!

Die Bibel wird weiter vom Menschen reden - und auch davon, welchen Heilsplan Gottes nun hat, um den Menschen zurückzuholen in seine heilende und helfende Gegenwart - bis hin zur Sendung seines Sohnes, der unsere Sünden ans Kreuz trägt und eine ewige Erlösung erwirkt.

Durch ihn darf der Mensch zurückkehren "vor das Angesicht Gottes"! In Christus sieht Gott den Sünder als gerechtfertigt an.
Ob wir das glauben?

  • 1.Woche


  • Hinweis
    2.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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