Besinnung - Jahresbegleiter  

2.Mai

DER UNTERSCHIED ZWISCHEN DEM VOLK GOTTES UND DEN HEIDEN

"... Sie taten wie die Heiden um sie her, von denen der HERR ihnen geboten hatte, sie sollten nicht wie diese tun."
(2.Könige 17,15c)

Das Ende für das Nordreich (der zehn Stämme Israels) war gekommen: Salmanassar, der König von Assyrien, läßt sie aus dem verheißenen Land wegführen.
Das muß für Israel furchtbar gewesen sein. War das das Ende der Wege Gottes mit seinem Volk Israel? War Gott ungerecht? Hatte er seine Verheißungen vergessen?

Es müssen viele Fragen gewesen sein - auch im Nachhinein, als man die Geschichte der Könige zusammenstellte. Und man erforschte die Geschehnisse, um die Gründe für die Verwerfung des Reiches Israels zu finden. Und, durch Gottes Geist!, erkannte und bekannte man auch die Ursache für diese Strafe.. In 2.Könige 17 wird lang und ausführlich darüber gesprochen.
"Sie taten wie die Heiden um sie her, von denen der HERR ihnen geboten hatte, sie sollten nicht wie diese tun!"
Was taten - was tun die Heiden?
  • Da ist zunächst einmal der Götzendienst zu nennen: "Sie machten sich zwei gegossene Kälber und ein Bild der Aschera und beteten alles Heer des Himmels an und dienten Baal und ließen ihre Söhne durchs Feuer gehen und gingen mit Wahrsagen und Zauberei um und verkauften sich, zu tun, was dem HERRN mißfiel, um ihn zu erzürnen." (2.Könige 17,15c-17).

    Israel hätte es wissen müssen! Das Gesetz Mose war doch bekannt unter ihnen. Und nicht zuletzt hatte Gott ihnen doch die Propheten gesandt. Immer wieder neu hatten sie gepredigt: Gott will der einzige Gott seines Volkes sein! Gott ist "eifersüchtig"! Er wacht über seine Ehre! Gott läßt sich nicht spotten!
    Wo der Mensch seiner Hände Werk anbetet und durch andere Mittel als dem Gebet hinter das Geheimnis der Zukunft kommen möchte; wo der Mensch sich selber Hilfe schaffen will, da ist nicht Gott!
    Aber, wo ER nicht ist, da ist dann auch kein Schutz, keine Hilfe, keine Einsicht, keine Gerechtigkeit, keine Liebe, kein Leben!

  • Weiter wird aber auch auf den Bund hingewiesen, den Gott mit ihnen gemacht hatte. Dieser Bund beinhaltet das Hören und Tun des Willens Gottes. Sie hatten sich ja nicht nur gegen die ersten drei Gebote vergangen; nein, da waren auch die übrigen sieben Gebote, die man übertreten hatte. Die Liebe zum Nächsten wurde mit Füßen getreten. Unterdrückt wurden die Armen und Witwen und Waisen. Es waren "böse Wege", die da beschritten wurden. Gottes Recht war gebrochen worden.

    Der Ruf zur Umkehr verhallte. Und so lief Israel in sein Unglück.
    Das "auserwählte Volk" wurde so zu einem "Heidenvolk"! - Da war kein Unterschied mehr zwischen denen, die berufen und denen die verworfen waren.

    Aber gerade diesen Unterschied soll man in der Welt sehen, den Unterschied zwischen Gottes Volk und dem Volk der Heiden:
  • Das Volk Gottes steht im Gottesglauben!
  • Das Volk Gottes steht im Gottesvertrauen!
  • Das Volk Gottes steht in der Nächstenliebe!
  • Das Volk Gottes setzt seine Hoffnung auf den lebendigen Gott!
  • Das Volk Gottes weiß sich zum heiligen Priesterdienst berufen!

    Wir leben als Christen heute in einer gefährlichen Zeit. Es ist eine Zeit, wo die Unterschiede zwischen dem Volk des Neuen Bundes und den Heiden immer mehr verwischt. Der Glaube wird auf ein Minimum reduziert und so wird er zum Abklatsch des rechten Glaubens.
    Wundern wir uns da, wenn der Unterschied zwischen "Christen" und "Heiden" immer unscheinbarer wird? Der Weg der Heiden aber endet im Gericht; der Weg des Glaubens allein hat die Verheißung des Lebens!

    "Und doch hatte der HERR Israel und Juda gewarnt durch alle Propheten und alle Seher und ihnen sagen lassen: Kehrt um von euren bösen Wegen und haltet meine Gebote und Rechte nach dem ganzen Gesetz, das ich euren Vätern geboten habe und das ich zu euch gesandt habe durch meine Knechte, die Propheten." (2.Könige 17,13)

  • 19.Woche


  • Hinweis
    121.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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