Besinnung - Jahresbegleiter  

21.April

Königsaufgabe: Recht und Gerechtigkeit

"Gelobt sei der HERR, dein Gott, der an dir Wohlgefallen hat, so daß er dich auf den Thron Israels gesetzt hat.! Weil der HERR Israel lieb hat ewiglich, hat er dich zum König gesetzt, daß du Recht und Gerechtigkeit übst."
(1.Könige 10,9)


Die Königin von Saba war nach Jerusalem gekommen, um die Weisheit Salomos kennenzulernen. Sie war tief beeindruckt von der Herrlichkeit an seinem Hof, von dem wunderbaren Tempel und der Art und Weise, wie Salomo sein Reich regierte. Sie war beeindruckt über die Ordnungen und Rechte in Israel - und über die Weisheit, die Gott Salomo gegeben hatte.
Sie, die heidnische Königin, ist es, die dieses Loblied auf den Gott Israels und seine barmherzigen Taten anstimmt. Aus der Neugier auf den israelitischen König wird das Staunen und Anbeten über den Gott Israels.

Diese heidnische Frau stimmt nun in ein Loblied ein - nicht eines über Salomo, sondern über den Gott Israels. "Gelobt sei der HERR, dein Gott!" Sie erkennt hinter aller Königspracht in Jerusalem den eigentlichen Urheber all dieses Glanzes und der Herrlichkeit.
Sie erkennt in Salomos Herrschaft ein Zeichen der Liebe Gottes zu seinem Volk. Sie erkennt auch, daß hinter dieser Liebe die Treue Gottes zu seiner Verheißung steht.

Auch sie muß eine weise Königin gewesen sein, daß sie den Sinn des Königtums einzig darin sieht, daß "Recht und Gerechtigkeit" zum Zuge kommen:
  • Das "Recht", so wie es in den heiligen Büchern von Mose niedergeschrieben wurde;
  • Die "Gerechtigkeit", die wir Menschen so bitter notwendig haben.
    Wenn man bedenkt, daß es eine Zeit selbstherrlicher und gewaltsamer Königreiche war, wo eben die Könige nur sich und ihren Prunk sahen und das Volk oft versklavten und ausbeuteten, dann ist das wirklich staunenswert.

    Leider zeigt uns die nachfolgende Geschichte des Königtums (ganz besonders aber nach der Reichsteilung im Nordreich!), daß die Könige diese göttliche Aufgabe nicht immer im Blickfeld hatten. Bald kehrte die Sucht nach Prunk und Pracht und der Abfall an die Götter der Heiden ein. Dies führte dann zum totalen Niedergang des einstigen davidisch-salomonischen Reiches..

    Geblieben aber ist in Israel die Hoffnung auf den kommenden König, der Recht und Gerechtigkeit aufrichten würde - den König aus dem Hause David - den "Sproß", wie es der Prophet Jesaja verheißen hatte.

    Wir Christen glauben, daß sich dies im Kommen Jesu Christi erfüllte. Er hat mit seinem eigenen Leben die Schuld gebüßt und das Recht und die Gerechtigkeit aufgerichtet. In seiner Auferweckung hat Gott sein Königsamt bestätigt und zum Herrn über sein Volk Israel und die Heiden gesetzt. Schon am Anfang seines Lebens kommen "Könige aus dem Morgenland" um IHN anzubeten. Was wäre das für ein Segen, würden die Regenten der Welt an IHM, an Christus Jesus, Maß für ihr Verhalten nehmen.

  • Sind auch wir bereit, ein Loblied Gottes zu singen, im Blick auf den König Israels?
  • Sind wir bereit, es aller Welt zu bezeugen:
    "Jesus Christus herrscht als König!"?


  • 16.Woche


  • Hinweis
    110.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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