Besinnung - Jahresbegleiter  

22.März

Der HERR ist der rechte Richter

"Der HERR, der da Richter ist, richte heute zwischen Israel und den Ammonitern."
(Richter 11,27b)

Jeftah streitet mit den Ammonitern. Sie erheben plötzlich Gebietsansprüche und wollen Israel von dem ihm geschenkten Land verdrängen.
Genau das ist ja das Thema im Richterbuch: Die Völker in Kanaan bestreiten Israel das Recht, dort zu leben. Sie werden immer wieder auf kleine Bezirke auf den Bergen verdrängt. Doch Gott hat dieses ganze Land Abraham und seinen Nachkommen versprochen. Josua hatte, nach dem Befehl Gottes, dem Volk das Land durch das Los verteilt! Der Rechtsanspruch des Volkes auf das Land beruht also auf dem Willen Gottes. Er ist der "Herr des Landes" und er gibt es, wem er will.

Bis heute ist dies heiß umstritten. Damals, zur Zeit des Richters Jeftah, war es der König der Ammoniter, der sich dagegen stellt. In einem langen Dialog zeigt nun Jeftah auf, wie Gott sein Volk treu und barmherzig geführt und wie er Israel das Land gegeben hatte. Er fordert den heidnischen König sogar auf:
"Du sollst das Land derer einnehmen, die dein Gott Kemosch vertreibt; uns dagegen das Land derer einnehmen lassen, die der HERR, unser Gott, vor uns vertrieben hat." (Richter 11,24)

Und er sagt dem fremden König klipp und klar:
"Der HERR, der da Richter ist, richte heute zwischen Israel und den Ammonitern."
Das, was die Richter zu tun haben, nämlich das Recht für Israel durchzusetzen, ist letztlich die Tat Gottes. Hinter den Richtern steht Gott selber, der dafür sorgt, daß seinem Volk Israel "Recht geschieht". Der HERR steht zwischen seinem Volk und den Völkern! Und er hilft ihnen zu ihrem (von ihm versprochenen) Recht!

Wer so seinem Gott vertraut, daß er der Richter zwischen Völkern ist, der darf auch seine Sache diesem Gott anvertrauen! "Er wird's wohl machen!" Jeftah darf dies erfahren und trägt den Sieg über die Ammoniter davon.

Heute steht Israel in seinem Land wieder in der Herausforderung durch andere Völker. Wer Israel sein Recht auf sein Land ("Erez Israel") verwehrt, der muß damit rechnen, daß Gott, der Richter ist, recht richten wird.

  • 12.Woche


  • Hinweis
    81.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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