Besinnung - Jahresbegleiter  

22.Mai

GOTT STÄRKT DIE VOR IHM WANDELN

So wurde JOTAM mächtig; denn er wandelte recht vor dem HERRN, seinem Gott.
(2.Chronik 27,6a)

Mit 25 Jahren wurde Jotam König über das Südreich Juda. Sein Vater Usija war ein frommer König, der auch eine Reform des Tempels und Gottesdienstes, sowie des ganzen Lebens seines Volkes durchführte, auch wenn er am Schluß noch gegen Gott sündigte, indem er willkürlich in den Tempel eindrang, um dort zu opfern.
Aber doch hatte Jotam in seinem Vater ein gutes Glaubens-Vorbild. Dem folgte er auch nach. Und so konnten ihm die Schreiber der Chronikbücher ein positives Urteil ausstellen: "Er tat, was dem HERRN wohlgefiel, ganz wie sein Vater Usija getan hatte." (Vers 2)

Jotam baute auch die Befestigung Jerusalems aus (das obere Tor am Hause des HERRN, und an der Mauer des Ofel - 2.Chr.27,3). Ebenfalls befestigte er Städte auf dem Gebirge Juda. Und Gott schenkte Jotam auch Erfolg in seinen politischen Bemühungen im Krieg gegen die Ammoniter. Es heißt dann: "So wurde Jotam mächtig; denn er wandelte recht vor dem HERRN, seinem Gott." (2.Chr.27,6)

Nur ein Schatten fällt auf diese Regierungszeit und wird mit dem kleinen Nachsatz so ausgedrückt: "Das Volk aber handelte noch immer böse." (2.Chr.27,2c) Lesen wir die Aussage der Königebücher über Jotam nach, so erfahren wir auch, warum das Volk immer noch böse handelte: "... nur daß die Höhen nicht entfernt wurden; denn das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen." (2.Könige 15,35)
Strukturen, von denen wir heute so viel reden, fallen nicht vom Himmel. Sie sind menschengemacht! So auch die Höhen. Diese Strukturen hätte Jotam zerstören sollen, um dem Volk den Boden ihres heidnischen Handelns zu entziehen. Warum er das nicht tat? War es politisch nicht durchsetzbar (wie wir heute so schön sagen)?

Obwohl Jotams wirtschaftlicher und politischer Erfolg von weltlichem Bestand war und auch später wieder (unter seinen Nachfolgern) verloren ging, so durfte er doch erfahren, daß Gott denen zur Seite steht, die mit ihm leben und handeln.
Seiner persönlichen Frömmigkeit hätte er auch noch politische Frömmigkeit hinzusetzen sollen!
Aber trotzdem gilt: Es ist nicht umsonst, wenn einer fromm und gottesfürchtig ist!

  • 21.Woche


  • Hinweis
    141.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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