Besinnung - Jahresbegleiter  

25.August

DIE ZEIT DES ENDES

"Und Gabriel trat nahe zu mir. Ich erschrak aber, als er kam, und fiel auf mein Angesicht. ... Er aber sprach zu mir: Merk auf, du Menschenkind! Denn dies Gesicht geht auf die Zeit des Endes."
Daniel 8,17


Es würde den Rahmen einer kleinen Besinnung sprengen, hier ausführlich auf das "Nachtgesicht" des Daniel einzugehen. Die Zusammenfassung wird uns hier gegeben mit dem Begriff: "DIE ZEIT DES ENDES"!

Wir Menschen von heute leben so, als ob es kein Ende unserer Zeit und Geschichte geben könnte. Auch Gott ist aus der Planung des modernen Menschen herausgefallen! Von einem Ende zu reden, würde von dem heutigen Menschen als Pessimismus angesehen werden. Nehmen wir als Beispiel nur den Begriff "Wachstum". Man will einfach nicht akzeptieren, daß es nicht immerwährend Wachstum geben kann.

Doch die Heilige Schrift sieht das anders - auch im Blick auf unser eigenes, kleines Leben. So heißt es in den Psalmen "Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen auf daß wir klug werde!"(Psalm 90,12).
Gleiches gilt nun auch im Blick auf die Welt-Zeit. Diese Welt und ihre Zeit wird ein Ende finden!. Es geht hier nicht um "Pessimismus", es geht vielmehr um "biblischen Realismus". Die Frage ist nicht die der Einstellung oder Mode, sondern vielmehr die der Klugheit.

Daß man in dem Begreifen dieses Endes erschrickt, das lernen wir hier bei Daniel. Im Gespräch mit dem Engel Gabriel (wohl über dieses Ende!), fällt Daniel in Ohnmacht.

Es ist ein "heiliges Erschrecken", ein Erschrecken darüber, wie wenig konsequent gelebt wird. Wer wirklich sein Ende begreift, der wird anders leben! Deshalb nimmt uns Gottes Engel an der Hand und führt uns in unserem Leben so, daß wir vor dem Ende nicht erschrecken müssen..

Wir Christen wissen, daß das Ende dieser Welt der Anfang der Herrschaft Jesu Christi ist. Das Ende für uns Christen ist nicht einfach ein Aus und Vorbei, es ist vielmehr das Ziel der ganzen Weltgeschichte und Heilsgeschichte - der Anfang des Reiches Gottes, sichtbar für die ganze Welt.

Schon hier und jetzt dürfen wir an dem Ziel Gottes mit dieser Welt teilhaben in der Gemeinschaft mit Jesus Christus. So leben Christen verantwortungsvoll in dieser Welt und in ihrer Zeit. Sie leben deshalb auch nicht pessimistisch, wohl aber optimistisch! Sie leben hoffnungsvoll im Blick auf das, was danach kommt.

  • 34.Woche


  • Hinweis
    236.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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