Besinnung - Jahresbegleiter  

25.Februar

VON GOTT GETRAGEN

"Und in der Wüste - da hast du gesehen, daß dich der HERR, dein Gott, getragen hat, wie ein Mann seinen Sohn trägt, auf dem ganzen Wege, den ihr gewandert seid, bis ihr an diesen Ort kamt."
(5.Mose 1,31)

Vierzig Jahre sind vergangen, seitdem Gott sein Volk befreit und aus dem Sklavenhaus Ägypten ausgeführt hatte.
Vierzig Jahre, das ist auch ein Hinweis auf die Strafe, die Gott dem Volk auferlegte, als sie es ablehnten, unter seiner Führung in das verheißene Land zu ziehen, um es einzunehmen.
Vierzig Jahre, in denen sie immer wieder erinnert wurden, daß der Unglaube stärker war als der Glaube, die Angst stärker als das Vertrauen.
Vierzig Jahre, das ist die Zeit, die Gott eingeräumt hatte, damit eine neue Generation heranwachsen würde, die im Vertrauen auf Gott das verheißene Land einnehmen sollte.
Vierzig Jahre, das ist auch die Zeit der Erziehung: Gott hatte ihnen seine Gebote gegeben und die Auslegung dazu. Der Haufen aus Ägypten ist zu einem Volk geworden, das die Führungen und Bewahrungen durch Gott erlebt hat. Sie sind nun reif, in das verheißene Land einzureisen.

Vierzig Jahre der Erfahrungen mit Gott: Barmherzig und gnädig, aber auch heilig und gerecht; bereit zu vergeben aber auch stark zu strafen. - Aber wie ein roter Faden zieht sich die Liebe Gottes durch die Geschichte dieser vierzig Jahre der Wanderung in der Wüste.

Gott selber gibt uns ein Bild seiner Barmherzigkeit: "Wie ein Mann seinen Sohn trägt!". Es erinnert aber auch an das Bild vom Guten Hirten: Wie der Hirte sein Lamm trägt, über unwegsame und gefährliche Strecken. Und es erinnert an das andere Bild vom Adler, der seine Jungen auf seinen starken Flügeln trägt, bis sie selber fliegen können (2.Mose 19,4).

Jetzt aber hat Israel "das Laufen" gelernt! Jetzt sollen sie mit dieser Erfahrung nun das gelobte Land in Besitz nehmen. Jetzt sollen sie zeigen, was Gott Gutes an ihnen getan hat, in einem neuen Leben.

Im 5.Buch Mose wird nun Rückblick gehalten auf die Zeit der Wanderung und auf den Empfang der Zehn Gebote; es wird nochmals Einsicht genommen in das "Gesetzbuch für Gottes Volk" und auf den Bundesschluß in Form einer "Bundeserneuerung" - und Mose selber wird Abschied nehmen. Seine Zeit ist gekommen. Er wird sein Amt in die Hände Josuas legen, nach dem Willen Gottes.

Das Volk Gottes hat seine "Erfahrungen" gemacht; jetzt sind sie aufgerufen zum "Leben im Glauben und Bekennen"!


  • 8.Woche


  • Hinweis
    56.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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