Besinnung - Jahresbegleiter  

26.März

Nichts als Gnade

"Womit hab ich Gnade gefunden vor deinen Augen, daß du mir freundlich bist, die ich doch eine Fremde bin?"
(Ruth 2,10)

Ruth, die Moabiterin, ist mit ihrer Schwiegermutter ins Land Israel - nach Bethlehem - gekommen. Ja, sie ist eine "Fremde"! Und dies meint ja nicht nur, daß sie von einem anderen Volk kommt und eine andere Sprache spricht. Es meint auch, daß sie ursprünglich nicht zum auserwählten Volk Gottes gehört.
Doch gerade sie wird um ihres Glaubens an den Gott der Naomi (Jahwe) und um ihrer Treue willen hineingezogen in das Volk Gottes - "aus Gnaden"!

Ruth ist durch und durch ein dankbarer Mensch.
  • Als ihr Mann gestorben war, bleibt sie trotzdem dankbar der Schwiegermutter gegenüber.
  • Sie muß wohl vom Gott Israels - von JAHWE - gehört haben und sie ist ihm dankbar für alles, was er ihr bisher geschenkt hatte.
  • Dankbar ist sie nun auch für die Freundlichkeit des Boas. Und sie sieht in dieser Freundlichkeit Gnade eines Menschen und Gnade durch den lebendigen Gott!

    Im Gehorsam gegenüber dem Rat ihrer Schwiegermutter, die sich in den Gesetzen des Volkes Israel auskannte, hatte sie den Schritt zum "Löser" (so wird der Verwandte genannt, der die Witwe aus ihrem Elende "lösen" soll!) gewagt. Bis in alle Einzelheiten hinein ging sie ihren Weg - hoffend auf die Führung Gottes.

    Und was Ruth auszeichnet, das zieht sich dann wie ein roter Faden durch das ganze Geschlecht ihrer Nachkommen bis hin zum König David, der "aus Gnaden" von dem lebendigen Gott zum König über Israel erwählt wurde. - Und "aus Gnaden" will Gott dann einst aus dem Hause Davids den ewigen König senden, der die ganze Gnade Gottes in Person ist - Jesus, der Christus.
    So wird das Büchlein Ruth - diese Lebensgeschichte einer Frau - zum "prophetischen Fenster", das uns einen Blick tun läßt in das gnädige Handeln Gottes.

  • Laßt uns einmal hineinsehen in unser Leben und den "Gnadenspuren" nachdenken!
  • Für die erfahrene Gnade danken und weiterhin auf Gottes Gnade hoffen - das sei unser Weg!

  • 12.Woche


  • Hinweis
    85.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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