Besinnung - Jahresbegleiter  

26.Mai

LOBPREIS ZUR GRUNDSTEINLEGUNG DES TEMPELS

"Und als die Bauleute den Grund legten zum Tempel des HERRN, stellten sich die Priester auf .... und stimmten den Lobpreis an und dankten dem HERRN."
(Esra 3,10.11)

Was muß das für ein Augenblick gewesen sein für die Zurückgekehrten aus der Gefangenschaft und für die dort ansäßigen Juden, als man den Grundstein zum Neubau des Tempels legte! 70 Jahre waren vergangen, daß man ohne Tempel leben und glauben mußte - noch dazu in einem fremden Land!

Esra hatte, im Blick auf das zerstörte Jerusaelm und den zerstörten Tempel, vom persischen Kaiser Kyrus den Auftrag erbeten, nach Jerusalem reisen zu dürfen, um den Tempel aufzubauen. Dieser war dem Unternehmen wohlgesonnen und ließ schriftlich verkündigen: "So spricht Kyrus, der König von Persien: Der HERR, der Gott des Himmels, hat mir alle Königreiche der Erde gegeben, und er hat mir befohlen, ihm ein Haus zu Jerusalem in Juda zu bauen...." (Esrae 1,2) Dazu gab er die Erlaubnis, daß jeder aus den Juden, der mithelfen wollte, nach Juda ziehen durfte.

Esra war das geistliche Haupt dieser Bewegung "zurück nach Zion"! und setzte sich nicht allein für den Bau des Tempels ein, sondern für den Bau des Volkes als "Volk des HERRN". So ging der Grundsteinlegung auch das Opfer voraus, auf dem Altar, den man an seiner früheren Stätte errichtet hatte. Erstmals wurde wieder ein Laubhüttenfest gefeiert. So geschah es erst "im zweiten Jahr nach ihrer Ankunft beim Hause Gottes in Jerusalem, im zweiten Monat", daß der Grundstein zum Bau des Tempels des HERRN gelegt wurde.

Dabei wurde das Lob Gottes gesprochen und dem Dank gegenüber Gott Ausdruck gegeben: "... und stimmten den Lobpreis an und dankten dem HERRN."

Man konnte diesen Augenblick nicht anders deuten als das Werk der Barmherzigkeit Gottes und deshalb wurde der Lobpreis angestimmt:
"Denn ER ist gütig, und seine Barmherzigkeit währt ewiglich über Israel." (Esra 3,11)

Viele von den Beteiligten weinten in Erinnerung an die Herrlichkeit des ersten Tempels! - Doch andere, eine neue Generation! - sie jubelten so laut, so daß man Weinen und Jubel nicht unterscheiden konnte (Esra 3,13).

Beides kommt ja zusammen, wenn ein Mensch oder eine Gruppe Gottes Barmherzigkeit erfährt: Tränen der Rührung (Bewegung) und Worte des Dankes.
Und wir Christen? Noch haben wir unsere Gotteshäuser im ganzen Land! Noch dürfen wir unsere Gottesdienste feiern! Noch gewährt unser demokratischer Rechtsstaat Schutz für den "Tag des Herrn"! Noch! - Nützen wir es aus, solange es "noch heute" heißt!


  • 21.Woche


  • Hinweis
    145.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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