Besinnung - Jahresbegleiter  

27.Januar

DER VORHANG - Trennung zwischen dem Heiligen und Allerheiligsten

"Und du sollst den Vorhang an die Haken hängen und die Lade mit dem Gesetz hinter den Vorhang setzen, daß er euch eine Scheidewand sei zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten."
(2.Mose 26,33)

In den Kapiteln 25-31 im 2.Mosebuch wird uns das "Gesetz für die Stiftshütte" gegeben. Es ist eine Anweisung, daß Israel ein Heiligtum haben soll - errichten soll - so daß Gott unter ihnen wohne.

Mose bekommt auf dem heiligen Berg, dem Berg Sinai, die Schau dieser Hütte. Auf Erden soll also ein "Abbild" dessen sein, was im Himmel die Realität ist: Gott wohnt unter seinem Volk.
So beginnt die Beschreibung dieses Heiligtums, seinen Geräten und den Ordnungen über die Priester, bis hin zum Opfer.
Zum Bau werden die Kunsthandwerker berufen unter der Führung von Bezalel, den Gott mit seinem Geist erfüllt hatte. Aber der Höhepunkt sind die Gesetzestafeln, die Mose empfängt, "beschrieben mit dem Finger Gottes" (2.Mose 31,18).

Die Stiftshütte ist ein "wanderndes Heiligtum". Israel zieht mit ihm nun seinen weiteren Weg, einen Weg durch Schuld und Sühne, ein Weg der Höhen und der Tiefen.
Später wird aus der Stiftshütte der Tempel. Was bleibt, ist die Zweiteilung des Heiligtums, das Heiligtum und das Allerheiligste. Getrennt sind die beiden Bereiche durch den Vorhang. Er ist eine ständige Erinnerung daran, daß Gott heilig ist. Der Mensch kann es sich nicht herausnehmen, ihm zu nahen; ER aber, der lebendige und heilige Gott, will durch den Hohenpriester zu seinem Volk reden und Sühne schaffen für ihre Sünden.

Für uns Christen ist die Botschaft wichtig, daß dieser Vorhang (diese Trennung) durch den Tod Jesu Christi aufgehoben wurde. Es heißt in der Passionsgeschichte: "Und der Vorhang im Tempel zerriß!" (Matthäus 27,51; Markus 15,38; Lukas 23,45) - und später kann der Hebräerbrief sagen: "Weil wir denn nun, liebe Brüder, durch das Blut Jesu die Freiheit haben zum Eingang in das Heiligtum, den er uns aufgetan hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang, das ist: durch das Opfer seines Leibes, und haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes,..." (Hebr.10,19-21) dürfen wir nun hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in vollkommenen Glauben zu dem Gnadenthron Gottes.

Durch seinen Sohn, Jesus Christus, im Heiligen Geist, wohnt Gott unter uns. Vor allem wird uns das klar im Gottesdienst und in der Feier des Heiligen Abendmahls: "Das ist mein Leib, das ist mein Blut!" sagt Jesus Christus.

So laßt uns täglich IHN loben, der unsere Versöhnung mit Gott und die gnädige Gegenwart Gottes unter uns ist: JESUS CHRISTUS!


  • 4.Woche


  • Hinweis
    27.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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