Besinnung - Jahresbegleiter  

27.Juli

GOTT UND SEIN VOLK

"Und ihr sollt mein Volk sein, und ich will euer Gott sein."
(Jeremia 30,22)

Der Prophet Jeremia bekommt eine Verheißung Gottes für sein gestraftes Volk: Gott will sie zwar "züchtigen", dies aber mit "Maßen". Das heißt: Gott hat eine Zeit der Strafe festgelegt; sein Ziel mit dem Volk ist jedoch Heil. Er hat doch dieses Volk aus dem Sklavenhaus, aus Ägypten, befreit. Er hat es doch in das gute Land gesetzt! Er hat es in all den Jahrhunderten behütet und bewahrt. Und er will "ihr Gott sein" - und sie sollen "sein Volk" sein.

Diese Zusage Gottes zielt auf Gemeinschaft: Gott und sein Volk sollen in einer Gemeinschaft leben. Das beinhaltet nun aber auf Seiten des Volkes, daß sie die Stimme Gottes hören und den Willen Gottes tun. ER IST DER HERRR! - Sein Name jedoch ist der Name der Barmherzigkeit: JAHWE - "Ich bin Gott! Ich bin für dich da!".

Und weil Gott heilig und gerecht ist, deshalb kann das Volk nur in dieser Gemeinschaft leben, wenn sie sich seinem heiligen Willen unterstellen. Dieser Wille zielt auf Freiheit und auf Leben.

Deshalb muß nun zwischen seinem Volk und den Völkern, die Gott nicht kennen, ein Unterschied sein. In dem Augenblick, wo das Volk so sein will wie die Völker (eben ohne sich Gottes Willen zu unterstellen), fallen sie aus dem Bund mit ihm. Gott hatte ihnen die Kindschaft geschenkt, nachdem er sie aus der Knechtschaft befreite.

Dieses Prinzip gilt nun auch für die christliche Gemeinde. Gott ist Fleisch geworden in Christus. Er ist der "HERR UNTER UNS". Menschen wurden aus der Knechtschaft der Sünde befreit und in die Kindschaft Gottes gestellt. Die christliche Gemeinde hat sich Christus, dem Herrn, unterstellt und soll seinen Willen tun in dieser Welt. Dieser Wille heißt Liebe - Liebe zu Gott und Liebe zu dem Nächsten.

Da wo Gottes Volk auf seinem Weg bleibt, da verheißt er den Segen, Segen für das Volk und durch das Volk für die Völker.


(Siehe auch Jeremia 32,38; Kap. 7,23)
  • 30.Woche


  • Hinweis
    207.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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