PROPHETIE IN SCHMERZEN
"Elisa sprach (zu Hasael): Der HERR hat mir gezeigt, daß du König über Aram sein wirst."
(2.Könige 8,13b )
Elisa, der Prophet Gottes in ISRAEL, wurde von Gott an den Königshof der ARAMÄER, nach Damaskus gesandt. Dort begegnet ihm Hasael, der vertrauteste Diener des Königs Ben-Hadad, der schwer krank war. Er will durch Elisa erfahren, wie es mit seiner Krankheit verlaufen wird.
Gott öffnet Elisa die Augen und er sieht die Zukunft. Gerade dieser Mann, Hasael der Aramäer, von den Feinden des Volkes Israel, wird einst dem Volk Gottes großen Schaden und Unrecht zufügen. Und trotzdem muß er diesem Mann sagen, daß er einmal König sein wird.
Prophetie ist mitnichten etwas, was so leicht vonstatten geht. Unter Schmerzen und Tränen muß Elisa dem kommenden Feind Israels sagen, daß er einst König sein wird. Wie schwer muß es ihm gefallen sein, so daß sogar Tränen kommen: "Und der Mann Gottes schaute starr und lange vor sich hin und weinte!" (2.Könige 8,11).
Und wie Elisa es prophezeit hatte, so geschah es auch. Hasael wird Usurpator in Damaskus und reißt die Herrschaft an sich. Er war es, der danach in Israel einbrach und ihnen großen Schaden zufügte (furchtbare Kriegsszenen werden in 2.Könige 8,12 geschildert!).
Wer bisher den Unterschied zwischen den "Reichspropheten" und dem "Prophet Jahwes" noch nicht verstanden hat, hier wird es uns klar: Die Reichspropheten sprechen immer für das Reich und gegen die Feinde; der Prophet Jahwes aber sagt, was Gott ihm offenbart. Gottes Wege sind aber andere als die der Könige Israels oder anderer Machthaber. Und so leitet der Prophet Jahwes auch seine Botschaft ein mit dem Satz: "So spricht der HERR!".
Deshalb ist auch die Bibel, das Wort Gottes, eine ständige Herausforderung an uns. Deshalb war für die Reformatoren das gepredigte Wort ins Zentrum des Gottesdienstes getreten. Deshalb sollen wir (nicht nur, aber auch am Sonntag!) "Gottes Wort gerne hören und lernen!". Deshalb sind selig, die Gottes Wort hören und auch tun.
Haben wir schon einmal darüber nachgedacht, daß Prophet sein kein "Lustwandeln "ist!
Sind wir uns bewußt, daß jede Offenbarung auch eine "Last" sein kann?
Gottes Wege wissen ist die größte Herausforderung des Lebens, denn unsere Antwort ist gefragt.
Je mehr einer hat, umso mehr wird von ihm gefordert - auch im Wissen um Gottes Wege.
17.Woche
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