DAS BUSSGEBET MANASSES
"Nun aber beuge ich die Knie meines Herzens und bitte dich, Herr, um Gnade.
Ach Herr, ich habe gesündigt, ja, ich habe gesündigt und erkenne meine Missetat.
Ich bitte und flehe: Vergib mir, Herr, vergib mir!
Laß mich nicht in meinen Sünden verderben und laß die Strafe nicht auf mir bleiben;
sondern du wollest mir Unwürdigem helfen nach deiner großen Barmherzigkeit; so will ich mein Leben lang dich loben.
Denn dich lobt das ganze Himmelsheer, ja, dich soll man preisen immer und ewig. Amen"
(Apokryphen - Gebet des Manasses - V.11-16)
Den Mann, den wir hier beten hören, war Manasse, der König von Juda. Wir hören von ihm in 2.Chronik 33,12. Mit zwölf Jahren wurde er König von Juda. Fünfundfünzig Jahre regierte er zu Jerusalem und tat "was dem HERRN mißfiel". Es wird uns eine lange Liste seiner Vergehen gegeben. Taten, "nach den greulichen Sitten der Heiden". Und bei all diesen seinen Taten "verführte er Juda und die Einwohner von Jerusalem, daß sie es ärger trieben als die Heiden, die der HERR vor den Israeliten vertilgt hatte" (2.Chr.33,9).
Gottes Strafe ließ nicht auf sich warten. Gott führte die Heere Assurs ins Land und sie nahmen Manasse gefangen und legten ihn in Ketten und brachten ihn nach Babel.
Hier nun bekehrte sich der König. Er sah seine Schuld ein und bat Gott um Vergebung. Und was menschlich nicht denkbar war, Gott erhörte ihn und brachte ihn wieder zurück nach Jerusalem und zurück in sein Königreich.
Jetzt war es für diesen ehemals so sündhaften König klar, daß der "HERR Gott ist" (2.Chr.33,13). Es fand eine erste Reform statt, die aber erst richtig bei seinem Enkel, König Josia, zum Durchbruch kam.
Für uns ist diese Geschichte des Königs Manasse einerseits eine Warnung, daß wir ja den lebendigen Gott nicht aus den Augen verlieren; andererseits aber ein Trost: Gott erhört das Gebet des bußfertigen Menschen und tut über Bitten und Verstehen.
"Rufe mich an in der Not,
so will ich dich erretten,
und du sollst mich preisen."
(Psalm 50,15)
9.Woche
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