Besinnung - Jahresbegleiter  

29.Juli

LEIDEN ALS PREDIGER DES WORTES

"Und die Oberen wurden zornig über Jeremia und ließen ihn schlagen und warfen ihn ins Gefängnis ..."
(Jeremia 37,15)

Der Prophetendienst des Jeremia kommt zu einem Höhepunkt des Leidens: Die Führer des Volkes können seine Predigt nicht mehr ertragen. Sie schlagen und mißhandeln ihn und setzen ihn gefangen. Später wird er dazu noch in eine Zisterne geworfen.

Aber mitten drin auf diesem Leidensweg hören wir, daß der König Zedekia ihn immer wieder heimlich holen ließ. Er fragt nach einem "Wort des HERRN!". Er ahnt wohl etwas davon, daß dieser Mann ein Prediger des lebendigen Wortes ist.

Doch das, was Jeremia dem König zu sagen hat, ist alles andere als angenehm für ihn. Er, der König, wird am Schluß in die Hand der Babylonier fallen und wird mit seinem Haus viel leiden müssen.

Prediger Jahwes zu sein ist kein Vergnügen! Sie alle, die das Wort Gottes empfangen haben und weitersagen mußten, haben das erfahren: Sie wurden verfolgt, sie wurden geschlagen, sie wurden verspottet und manche wurden des Landes verwiesen. Und immer wieder hören wir auch von ihrer Verzweiflung.

Wenn wir von der Mißhandlung Jeremias hören, müssen wir unwillkürlich an den PREDIGER GOTTES - an Jesus Christus - denken. Auch er wurde vorgeführt und wurde mißhandelt - und wurde gekreuzigt!

Jesus hat nach seiner Auferstehung die Seinen hinausgesandt in die Welt. Und gleich mit dem ersten Auftreten in Jerusalem begann das Leiden der Prediger des Wortes. Ein besonderes Beispiel ist uns der Lebensweg des Apostels Paulus. Im 2.Korintherbrief (Kap. 11,16ff) schreibt er von seinem Leiden am Amt - auch von einem persönlichen, körperlichen Leiden. Aber des Herrn Wort richtet ihn wieder auf:
"Laß dir an meiner Gnade genügen;
denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig!"


An diesen Boten Gottes dürfen auch wir uns aufrichten in unserem Leiden um des Wortes Gottes willen.

  • 30.Woche


  • Hinweis
    209.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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