Besinnung - Jahresbegleiter  

30.Juli

BLEIBT IM LAND DER VERHEISSUNG

"Werdet ihr in diesem Lande bleiben, so will ich euch bauen und nicht einreißen; ich will euch pflanzen und nicht ausreißen; denn es hat mich gereut das Unheil, das ich euch angetan habe."
(Jeremia 42,10)

Das war das Schlimmste, was die Übriggebliebenen noch tun konnten: Das verheißene Land verlassen, um wieder in das Land der Sklaverei, nach Ägypten, zu ziehen. Für manche der Zurückgelassenen schien dies die einzige Option zu sein. Dort, in Ägypten, war Sicherheit und Brot zu erwarten. Hier jedoch, in dem von den Babyloniern verheerten Land, gab es in ihren Augen keine Hoffnung mehr. So dachten sie - uns sie hatten damit die Hoffnung aufgegeben, daß Gottes Weg mit seinem Volk weitergehen würde.

Doch der Prophet Jeremia, den die Babylonier zurückgelassen hatten, war anderer Meinung. Gott war der gleiche Gott wie damals, als er sie in das gute Land brachte. Und Gott war immer noch Gott, auch jetzt noch, hier in diesem Land, das so schrecklich von Kriegen heimgesucht worden war. Nichts war geschehen ohne seinen heiligen Willen. Hinter allem Unheil, das über das Volk gekommen war, stand immer noch sein heiliger Wille. Und deshalb konnte Gott auch dem armen Haufen wieder einen Neuanfang schenken. Ja, Gott hatte es zugesagt:
  • Er will wieder bauen!
  • Er will wieder pflanzen!
    Sie, das Volk Gottes, waren doch seine "Pflanzung" und seine "Stadt" und sein "Weinberg"! Er wollte ihnen wieder gnädig sein. Das alles steht hinter dieser Zusage.

    Und nun stand das Volk vor der Entscheidung:
  • das zu glauben, was vor Augen Gültigkeit hatte,
  • oder DEM zu vertrauen, der ihnen ein Wort der Verheißung gegeben hatte!

    Eindrücklich sprach der Prophet Jeremia im Auftrag Gottes auf das Volk ein. Das Volk jedoch entschied sich gegen Gott!

    Es ist ein trauriges Ende, von dem das Buch des Propheten Jeremia Zeugnis gibt. Es war für den Propheten eine bittere Enttäuschung. Aber er konnte nichts dagegen tun; ja, er wurde sogar mit Gewalt nach Ägypten verschleppt.

    Für uns Christen ist dies eine Predigt: Wollen wir auf die Umstände und Gegebenheiten und unsere eigene Weisheit vertrauen, oder wollen wir die Zusagen Gottes ernst nehmen? In Jesus Christus hat Gott gezeigt, daß er Gott ist, auch am Kreuz, auch durch den Tod.
    Ach, daß wir unsere Hoffnung doch ganz auf den Gott der Barmherzigkeit setzen, auch wenn wir etwas anderes wahrnehmen in unserem Leben und in unserem Land! Gottes Verheißung steht: IMMANUEL - GOTT MIT UNS!

  • 30.Woche


  • Hinweis
    210.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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