Besinnung - Jahresbegleiter  

29.Juni

OFFENBARUNG IN DER ZEIT

"Dies ist die Offenbarung, die Jesaja, der Sohn des Amoz, geschaut hat über Juda und Jerusalem zur Zeit des Usija, Jotam, Ahas und Hiskia, der König von Juda."
(Jesaja 1,1)

Damit sind wir gleich hineingenommen in das Geheimnis der Offenbarung Gottes. Er, der Ewige, gibt sich uns, den Sterblichen, kund! Das ist das größte Wunder, das es überhaupt gibt, daß sich Gott durch seine Propheten seinem Volk und der Menschheit aufschließt und sein göttliches Wort sterblichen Menschen kundtut. Und viele Jahrhunderte später, wird diese Selbstoffenbarung Gottes "Fleisch", in Christus, unserem Herrn! In dieser Offenbarung "zeigt" sich Gott. Wer Christus sieht, der sieht den Vater!

Offenbarung ist also kein menschlicher Akt und hängt nicht mit einer besonderen Frömmigkeit des Menschen zusammen. Offenbarung dem Menschen und sie geschieht in dieser, unserer Zeit. Dafür stehen die Namen bestimmter Könige Israels. Und doch ist diese "in der Zeit" geschehene Offenbarung nicht zeitgebunden - sie ist eine "ewige Offenbarung". Dies erfahren wir in besonderer Weise beim Propheten Jesaja und mit dem Wort, das uns von dieser Offenbarung überliefert wurde.

Gleich im ersten Kapitel, im 3.Vers, wird uns eine Prophezeiung - ein Gleichnis - gegeben, das uns mitten hineinführt in die Geschichte des Volkes Israel und in die Erfüllung der Prophezeiung in dem Mann aus Nazareth, JESUS (des Heilandes der Welt):
"Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn; aber Israel kennt's nicht, und mein Volk versteht's nicht."
Die Kreatur hat ein natürliches Verständnis für die Beziehungen, die ihnen Leben ermöglicht; der Mensch aber hat dieses Gespür verloren. Durch die Sünde ist das ursprüngliche Wissen um den "HERRN" zerstört. Deshalb muß sich Gott dem Menschen offenbaren - d.h. er muß gleichsam den Verbindungsweg zu ihm von sich aus wieder herstellen. Dies geschieht durch Offenbarung. So war es damals auf dem Hirtenfeld eine Offenbarung, die den Hirten die Augen für den Weg zum Kind in der Krippe öffneten. Plötzlich wurde es ihnen klar, wer ihr HERR ist. Und sie beteten das Kind in der Krippe an und trugen die Botschaft von diesem Kind weiter.

So hat der Ewige immer wieder neu Propheten berufen und zu seinem Volk gesandt. Offenbarung ist damit nichts anderes als der Liebesbeweis Gottes zu seinem Volk, zu seiner Menschheit! Wohl dem, der die Botschaft hört und ihr glaubt!


  • 25.Woche


  • Hinweis
    179.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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