Besinnung - Jahresbegleiter  

3.Juli

FATALES VERGESSEN

"Denn du hast vergessen den Gott deines Heils und nicht gedacht an den Felsen deiner Stärke."
(Jesaja 17,10)

Der Prophet Jesaja hat in seinen "Völkersprüchen" (Kapitel 13 und folgende!) gegen allerlei Art von Menschenrechtsverletzungen gepredigt. Damit hat er aufgezeigt, daß es einen Gott gibt, der sich um die Belange der Völker, ihrem Tun und Handeln, kümmert. Ihm ist nicht gleichgültig, wie man mit Recht und Ordnung umgeht. Gott ist nicht nur ein "Lokalgott", wie die Götzen und Götter der Völker. Er ist der HERR über alle Menschen. Ihm ist es nicht gleichgültig, wie Menschen miteinander umgehen!

Deshalb ist der Prophet Jahwes auch an alle Völker gesandt - jetzt zwar ist die "Herrlichkeit Jakobs" (Jes.17,4) gering, doch aus Jakob wird der kommen, der der Erlöser ist und alle Menschen sollen dann auf ihn blicken "der sie gemacht hat".

Israel wird deshalb auch nicht von der Kritik ausgenommen - genausowenig wie vom Heil. Aber genau ihnen, seinem Volk, muß Gott vorhalten, daß sie ihn vergessen haben.
  • "Denn du hast vergessen den Gott deines Heils!"
  • "Du hast nicht gedacht an den Felsen deiner Stärke!"

    Hier werden zwei Namen für Gott verwendet, die weit in die Geschichte des Handelns Gottes mit seinem Volk greifen:
  • Er hat ihnen Heil geschenkt (nicht zuletzt die Befreiung aus der Sklaverei!);
  • Er war im Auf und Nieder der Geschichte wie ein Fels für Israel.

    Und ausgerechnet IHN - den Lebendigen - haben sie vergessen und haben bei ihrem Tun nicht an ihn gedacht.
    Soll es da wundern, daß sie in die Irre gegangen sind?
    Soll es da wundern, daß sie am Heil vorbei in Schwachheit gesunken sind?
    Soll es da wundern, daß ihre Arbeit kein Segen bekommt?

    Wenn die vom Volk Israel in diese Richtung weiterlaufen, laufen sie in die totale Gottesferne, sie laufen in ihr Elend.
    Wenn sie sich aber besinnen und umkehren, so werden sie Heil erfahren und ihr Leben in seiner Stärke leben dürfen.

    In der Not wird man hochblicken - man wird Ausschau halten nach Gott:
    "Zu der Zeit wird der Mensch blicken auf den, der ihn gemacht hat, und seine Augen werden auf den Heiligen Israels schauen!"
    Wir Christen glauben, daß sich Gott diesem Aufblicken nicht verschließen wird, weil er sich in Christus Jesus in unsere Menschheit begeben und sich unseren Blicken gezeigt hat. Wer IHN sieht, der sieht den VATER!

  • 27.Woche


  • Hinweis
    183.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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