Besinnung - Jahresbegleiter  

31.Juli

NACH ÄGYPTEN VERSCHLEPPT

"... und auch den Propheten Jeremia und Baruch, den Sohn Nerijas (nahmen sie mit). Und sie zogen nach Ägyptenland, denn sie wollten der Stimme des HERRN nicht gehorchen, und kamen nach Tachpanhes."
(Jeremia 43,6b.7)

Nun war es also doch geschehen: Das Volk hatte gegen das Wort des Propheten Jeremia den Weg nach Ägypten angetreten. Sie waren zurückgekehrt in das "Sklavenhaus", von dem Gott einst zu ihnen gesagt hatte, sie sollten nie mehr wieder hier her zurückkehren.
Und sie hatten auch den Propheten und seinen Schüler mitgenommen.

War das nun das Ende? War der lange Heilsweg, den Gott sein Volk geführt hatte - VON JOSEF BIS JEREMIA - umsonst gewesen. War ihr Weg ein Kreisweg gewesen?
Welch ein trauriges Ende!
Und in Ägypten da wählte das Volk den gleichen Weg wie im Land der Verheißung: Sie verließen den lebendigen Gott und beteten die Götter der Völker an. So hatten sie sich der "Himmelskönigin" verschrieben. So kam zu ihrem Ungehorsam noch dazu, daß sie auch gottlos wurden. Sie erhofften sich von dieser Göttin Leben und Segen. Den lebendigen Gott hatten sie sozusagen nun völlig aus ihrem Leben verbannt.

Und darüber hinaus mußte nun Jeremia gegen sie predigen, weil sie sich der Himmelskönigin verschrieben hatten.

Und Jeremia? - Er tut nichts anderes als damals im verheißenen Land: Er predigt das Wort Gottes. Im Auftrag des lebendigen Gottes muß er nun wieder das Gericht ansagen. Aber gleichzeitig ist da auch ein Funken Hoffnung in seiner Botschaft: Ein "geringes Häuflein" wird in das Land zurückkehren.

Nein, Gottes Heilsweg war nicht umsonst - und Gottes Weg mit diesem Volk ist nicht in einer Sackgasse. Er wird sie durch den Feuerofen der Leiden hindurchführen und wird nach 70 Jahren wieder sich ihrer erbarmen. Vielmehr: Sein Erbarmen ist mit ihnen, auch dort in Ägypten, auch dort in Babylon!
So ist auch im Sklavenhaus Ägypten und im Exil in Babylon Gottes Name: "Ich bin, der ich bin! Ich bin für euch da!".
Die Bibel nennt das Gnade. Wir Christen glauben, daß diese Gnade Gottes durch Jesus Christus an alle die kommen soll, die sich Gott anvertrauen, die an ihn glauben. So dürfen wir, egal in welchem Land und in welchen Lebensumständen wir uns befinden, IHM vertrauen: Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte.

  • 30.Woche


  • Hinweis
    211.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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