Besinnung - Jahresbegleiter  

31.Mai

GOTT GIBT GEIST UND BROT UND WASSER

"Und du gabst ihnen deinen guten Geist, um sie zu unterweisen, und dein Manna versagtest du nicht ihrem Munde und gabst ihnen Wasser, als sie dürsteten."
(Nehemia 9,20)

In einem großen Bußgebet des Volkes (Nehemia Kapitel 9) finden wir diese Worte. Es ist ein Bekenntnis zu dem treuen und barmherzigen Gott. So hatte sich einst Gott seinem Volk gegenüber offenbart. Wahrlich, Gott hat es an nichts fehlen lassen für sein Volk - selbst nicht in der kargen Landschaft der Wüste. Vierzig Jahre versorgte ER sein von ihm geliebtes und erlöstes Volk. Es war eine wunderbare Zeit, in der sie erfahren durften, wie groß ihr Gott ist. Er sorgte für sie wie ein Vater!

In unserm Bibelvers werden drei, für das Volk Gottes, lebenswichtige Dinge genannt:
  • der gute Geist;
  • das Himmelsbrot;
  • das Wasser aus dem Felsen.

    Alle drei Gaben drücken etwas Besonderes aus: Der "gute Geist" für das Leben aus Gottes Hand und die Gemeinschaft mit ihm; das Himmelsbrot und das Wasser für das irdische, leibliche Leben.
    Und allen drei Gaben zielen auf das Leben: Geist und Brot mit Wasser: Das eine ist für das Leben mit Gott, das andere für das leibliche Überleben. So wird es auch im Vaterunser ausgedrückt:
    "Unser tägliches Brot gib uns heute - und vergib uns unsere Schuld"
    Das Gemeinsame ist jedoch, daß alles von Gott kommt: das Geistliche und das Leibliche. Ja, wir sind Geschöpfe Gottes aus seiner Hand und wir bleiben auf ihn angewiesen unser ganzes Leben lang - in allen seinen Bereichen.

    Deshalb kann gesagt werden, daß der Mensch nicht allein vom Brot lebt, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht!

    In diesem Bußgebet wird so also Gottes helfende und Leben erhaltende Güte angesprochen, aber auch das Versagen des Volkes: Sie kehrten Gott den Rücken zu und wurden halsstarrig und gehorchten nicht! (Neh.9,29)
    Doch wegen seiner großen Barmherzigkeit hat Gott nicht Ende gemacht mit seinem Volk: Er hat sie bestraft, aber er hat sie nicht aufgegeben.

    Das war nun der Grund, weshalb das Volk mit Nehemia zusammen mit Gott einen neuen Bund schloß ("eine feste Abmachung" - Kapitel 10): Acht mal wird gesagt: "Wir wollen nicht" und "Wir wollen"!. Darin verpflichten sie sich als Volk Gottes rein zu bleiben, den Sabbat zu halten und sich für den Erhalt des Tempeldienstes einzusetzen.

    Ein Bußgebet mit Folgen, so könnten wir sagen! Buße, das heißt eben nicht nur, sein Versagen einzusehen, sondern vielmehr auch einen neuen Weg zu gehen: Umkehren, in die offenen Arme Gottes durch Christus Jesus, unseren Herrn.

  • 22.Woche


  • Hinweis
    150.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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