Besinnung - Jahresbegleiter  

4.April

Sauls Haß gegen David führt zum Priestermord

Als aber Abjatar, der Sohn Ahimelechs, zu David geflohen war, zog er mit herab nach Keila und brachte den Efod mit.
(1.Samuel 23,6)

Furchtbar ist es mit dem König Saul geworden: Er schreckt auch vor dem Priestermord nicht mehr zurück. Weil man in Nob, der Priesterstadt, dem flüchtenden David und seinen Leuten Brot gegeben hatte, mußten sie sterben (1.Samuel 22,6ff). Da hilft auch alles Diskutieren mit Saul nicht und nicht der Hinweis, daß doch der Priester Abimelech schon immer Gott für David befragt hatte. Saul sprach das Furchtbare aus: "Tretet heran und tötet die Priester des HERRN!" (1.Sam.22,17b). Wie weit ist doch der König Saul inzwischen von Gott, dem HERRN, entfernt!

Doch einer unter den Priestern, Abjatar, der Sohn Ahimelechs, konnte entfliehen. Zuvor aber nahm er noch den "Efod" mit, den Priesterschurz.
Der Priesterschurz wird vom Priester bei seinem Dienst vor Gott dem HERRN als Zeichen seines Ranges angelegt. Nur mit ihm sollte er vor Gott treten. So ist der Priesterschurz Zeichen des Priesterdienstes überhaupt. Mit diesem kommt nun der entronnene Priester Abjatar zu David.

Nun war Saul nicht nur ohne die legitime Königswürde, er war auch ohne die legitimen Priester Gottes. Er hatte sich selber durch den Mord der Priester beraubt und damit auch die Möglichkeiten genommen, Gott zu befragen.

Im Gegensatz dazu hören wir im Kapitel 22 immer wieder, wie er für David Gott befragen ließ. Er wollte vor seinen Handlungen wissen, ob Gott ein Ja dazu habe. Während der verworfene König sich den Zugang zu Gottes Stimme zerstört, hält der berufene König an diesem Zugang zum lebendigen Gott fest.

Die Priesterlinie Ahimelechs im Amt des Hohenpriesters aber geht nun mit Abjatar weiter - mit dem von Gott erwählten Gesalbten, mit David. Gott ist mit ihm. Deshalb heißt es wenig später: "Und Saul suchte ihn die ganze Zeit; aber Gott gab ihn nicht in seine Hände." (1.Sam.23,14).

  • Diese Geschichte ist auch für uns ein Warnzeichen, dass wir uns doch vor allem unsinnigen und gottlosen Zorn hüten sollen!
  • Daß wir doch ja einsehen, daß der Mensch im Zorn nichts Gutes tut!
  • Der Zorn des Menschen beraubt ihn des Segens Gottes.
  • Daß wir immer wieder neu das Angesicht Gottes und seine Weisungen suchen sollen.
  • 14.Woche


  • Hinweis
    94.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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