Besinnung - Jahresbegleiter  

4.Februar

DIE REINEN DÜRFEN VOM OPFERFLEISCH ESSEN

"Jeder, der rein ist, darf vom Opferfleisch essen."
(3.Mose 7,19c)

In den Opfergesetzen, von denen wir im 3.Buch Mose hören, sollen "Regeln" eingehalten werden. So soll ein Unterschied sein zwischen "rein" und "unrein". Wer opfert, der soll es auch mit seinem Leben zeigen, daß er es mit seinem Opfer ernst meint.

Ganz konkret geht es in dem Abschnitt, aus dem der obige Bibelvers genommen ist, um das Lobopfer und das Dankopfer. Diejenigen, die diese Opfer bringen, sollen vom Opfer auch essen dürfen. Allerdings gilt die Vorschrift, daß das, was übrigbleibt, nur am nächsten Tag noch gegessen werden darf. Am dritten Tag ist es "unrein" und darf nicht mehr verzehrt werden.

Außerdem gilt: "Jeder, der rein ist, darf vom Opferfleisch essen!".
Wir können darin die Warnung sehen, daß das Opfer für sich nichts gilt; es muß von einem Menschen dargebracht werden, der es mit seinem Opfer ernst meint. Den Ernst zeigt er damit, daß er sich an die Vorschriften für die Opfer hält.
Damit wird einem Gedanken gewehrt, als ob das Opfer alleine, ohne die innere Gesinnung, etwas bringt. Nein, Herz und Tat sollen übereinstimmen!

Mich erinnert dies an die Anweisung, die Paulus für die Feier des Abendmahls gibt. In seinem 1.Brief an die Korinther (Kapitel 11,17) sagt er:
"Wer nun unwürdig von dem Brot ißt oder aus dem Kelch des Herrn trinkt, der wird schuldig sein am Leib und Blut des Herrn."
Dabei meint "unwürdig" wohl die Weise, die die Heilstat Christi durch liebloses oder durch gleichgültiges Verhalten mißachtet. So kann man nicht erwarten, Vergebung zu empfangen, wenn man nicht bereit ist, selber zu vergeben.

Wer aber in Reue über seine Schuld das Abendmahl empfängt und bereit ist, sich durch Gottes Gnade in ein neues Leben hineinziehen zu lassen, der ist "würdig" - der ist "rein". Wer sich als "Sünder" erkennt und Gott um Vergebung bittet, der ist "rein" für den Empfang des Abendmahls. Dieses "Opfer" Jesu Christi ist für alle, die seinen Kreuzestod für sich als Versöhnung gelten lassen.
Oder anders ausgedrückt: Würdig ist, wer von der Heilstat Christi sein Heil erwartet!

  • 5.Woche


  • Hinweis
    35.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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