Besinnung - Jahresbegleiter  

5.Juli

DIE ENTWEIHUNG DER ERDE

"Die Erde ist entweiht von ihren Bewohnern; denn sie übertreten das Gesetz und ändern die Gebote und brechen den ewigen Bund."
(Jesaja 24,5)

Wir reden heute viel von Umweltschutz! Die "Nachhaltigkeit" eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Erde wird gefordert. Man besinnt sich neu darüber, daß wir nur diese eine Erde haben. Obwohl die Erde so groß und so weit ist, können wir kleine Menschlein ihr Schaden antun. Wir wühlen sie auf und wir betonieren sie zu. Das alles wird angeklagt! Aber ist das alleine der Schaden dieser Erde und derer, die darauf wohnen?

Gott hat diese Erde seinen Menschen gegeben. Sie sollen sie bebauen und bewahren. Sie dürfen auf ihr leben! Aber sie sollen verantwortungsvoll damit umgehen. Diese Verantwortung zeigt sich aber nicht allein gegenüber der Materie, sie zeigt sich auch gegenüber dem, der sie uns geliehen hat, dem lebendigen Gott, und sie zeigt sich auch gegenüber unserem Nächsten, der mit uns die Erde geliehen bekam.

Nun redet der Prophet Jesaja von einem Tag, wo das Gericht Gottes über die Menschen der Erde kommt. Die Erde wird (wie im Bild) gebeutelt und die Menschen fallen herab wie Oliven vom Baum. Die Erde wird aber auch mit hineingezogen in das Gericht über den Menschen: "Es wird die Erde mit Krachen zerbrechen, zerbersten und zerfallen!" (24,19). Das sind Bilder, die vor über 2500 Jahren gesprochen wurden und die heute für unser Verständnis hoch aktuell sind.
Gott, der die Welt erschaffen hat, er kann sie auch wieder in einen Zustand verwandeln, daß sie für Menschen unbewohnbar ist.
Schreckliche Visionen der "Endzeit"!
Jesaja zeigt auf, daß Gottes Schöpfungstat auch die Zerstörung beinhalten kann: "Siehe, der HERR macht die Erde leer und wüst und wirft um, was auf ihr ist, und zerstreut ihre Bewohner!" (24,1).

Gestehen wir Gott das zu? Oder gehören wir zu jenen, die sich nur das Positive aussuchen aus der Bibel - nur das, was in ihre kleine Ideologie hineinpaßt?

Der Gottesfürchtige erschrickt vor dieser Endzeitvision und kehrt um, zu dem, beim dem Gnade zu finden ist, zum lebendigen Gott - zu dem, der das Leben anbietet. In der Verantwortung vor Gott dem Schöpfer und Herr der Erde, geht der Fromme verantwortungsvoll mit dem Geschenk der Erde um.

Dann kann das Wunder geschehen, von dem auch in diesem Kapitel vom zukünftigen Gottesgericht über die Erde die Rede ist - Verse 14-16:
Sie erheben ihre Stimme und rühmen und jauchzen vom Meer her über die Herrlichkeit des HERRN.
"So preiset nun den HERRN an den Gestaden, auf den Inseln des Meeres den Namen des HERRN, des Gottes Israels."
Wir hören Lobgesänge vom Ende der Erde: "Herrlichkeit dem Gerechten!"


  • 27.Woche


  • Hinweis
    185.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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