"Darum harrt der HERR darauf, daß er euch gnädig sei, und er macht sich auf, daß er sich euer erbarme; denn der HERR ist ein Gott des Rechts. Wohl allen, die auf ihn harren."
(Jesaja 30,18 )
DER GOTT DES ERBARMENS IST EIN GOTT DES RECHTS"Gott ist anders, als wir denken!" - so heißt es in einem Lied. Und einige Verse vor unserem heutigen Wort da heißt es: "Aber fremd ist sein Werk, und daß er seine Tat tue, aber seltsam ist seine Tat!" (Jes.28,21b). Und in der Tat: Gott ist ein "Gott der Gnade und des Erbarmens" und zugleich ein "Gott des Rechts und der Vergeltung". Das ist kein Widerspruch sondern vielmehr die Auswirkung seiner Gerechtigkeit, das Fundament seiner Herrschaft. Wäre es nicht so, dann wäre er nicht "Gott der Gerechtigkeit" und seine Liebe wäre nicht von Bestand. Dann wäre Gott wirklich nur ein "leerer Traum" oder, wie es die Gottlosen sagen, "Opium für das Volk". Es ist Gottes Gnade, das auf dem Boden des Rechts, Elenden und Armen ihr Recht verschafft und Sünder und Gottlose zur Rechenschaft zieht. Und es ist Gottes Erbarmen mit seinen Geschöpfen, daß er sich aufmacht, um den zu suchen, der ihn braucht und ihm Recht zu schaffen inmitten aller Ungerechtigkeit. Deshalb kann nun der Prophet Jahwes nicht einfach reden, "was angenehm ist" und dem Volk nicht einfach Bilder schenken, "die ihr Herz begehrt"! Und der Prophet kann auch nicht einfach auf einer Bahn gehen, die das Volk ihm machen will und nicht einfach predigen, was Menschen erdenken, sondern das Wort des "Heiligen Israels" (30,10.11).
|
Besinnung-Index