Besinnung - Jahresbegleiter  

6.August

DAS GERICHT GOTTES KOMMT

"Angst kommt; da werden sie Heil suchen, aber es wird nicht zu finden sein."
(Hesekiel 7,25)

Von Kapitel 4 bis Kapitel 7 wird in vielen Bildern gezeigt, daß das Gericht Gottes über sein Volk kommt. Der Prophet muß sich symbolischen Handlungen unterziehen und dabei sogar über Grenzen des Reinheitsgebotes gehen (4,14). Die Ursache dieser schrecklichen Gerichtsworte ist der Abfall des Volkes und Jerusalems von dem lebendigen Gott (5,6ff). Was er zu sagen hat sind nicht seine Worte, sondern: "Des HERRN Wort geschah zu mir: (6,1). "Ihr Berge Israels, höret das Wort Gottes des HERRN!". Es sind unbequeme Worte. Aber in dem allem soll das Volk Gottes merken: "Ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin." (6,7).

Umgeben von dem Gericht Gottes macht man sich dann auf, "um das Heil zu suchen". Aber wo soll man suchen? Es gibt kein Entrinnen aus dem Zorn Gottes. Egal, wo sie hinfliehen und egal wo sie sich befinden. "Ihr Silber und Gold kann sie nicht erretten am Tage des Zorns des HERRN." (7,19)

Gott meint es ernst mit seinem Gericht: "Ich will sie richten, wie sie verdient haben, daß sie erfahren sollen, daß ich der HERR bin." (7,27c) Ist es da verwunderlich, daß tiefe Angst sich ausbreitet. Die Not wird sie dazu bringen, daß sie neue Fragen stellen und nach anderem Ausschau halten, das ihnen Sicherheit geben könnte.

Aber inmitten dieser schrecklichen Gerichtsbotschaft, da kommt auch ein Wort der Hoffnung: "Ich will aber einige von euch übriglassen." (6,8) Diese "Übriggelassenen" leben nicht aus dem Verdienst ihrer Werke sondern aufgrund der Gnade Gottes. Gott vergißt nicht seinen Bund mit den Vätern; ja, er könnte sich auch aus Steinen ein Volk erwecken. Aber er nimmt von dem "Teig Israels" und knetet sich ein neues Volk.

So kam die Zeit, wo sich Gott wieder erbarmte und wo das andere Wort sich ebenfalls erfüllte: Wenn sie mich suchen werden, so will ich mich von ihnen finden lassen! (Sprüche 8,17; Jesaja 26,16).

Christus Jesus hat uns diese Verheißung neu gegeben: "Wer da sucht, der findet!" (Matth.7,8).
Aber es gilt auch die Zeit auszukaufen, denn nicht umsonst heißt es: "Suchet den HERRN solange er zu finden ist!" (Jes.55,6)

  • 31.Woche


  • Hinweis
    217.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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