Besinnung - Jahresbegleiter  

7.August

GOTT SCHÜTZT DIE SEINEN

"Aber die das Zeichen an sich haben, von denen sollt ihr keinen anrühren. Fangt aber an bei meinem Heiligtum! Und sie fingen an bei den Ältesten, die vor dem Tempel waren."
(Hesekiel 9,6b)

Der Prophet Hesekiel erlebt eine schreckliche Vision. Der Geist Gottes kommt in der Gefangenschaft dort in Babel über ihn und führt ihn nach Jerusalem, die heilige Stadt. Er wird zum Eingang des inneren Tores (das gegen Norden liegt) geführt. Der Tempel war voller Götzenbilder und voller Greuel. Der Raum reichte kaum aus, um diese Abgötterei aufzunehmen. Keiner der Götter der Völker fehlte! Gottes Zorn ist über sein Volk entbrannt.

Hesekiel sieht in einem Gesicht (Vision) sechs Männer. Jeder hat ein Gerichtswerkzeug zum Zerschlagen in seiner Hand. Doch einer unter ihnen hatte ein Schreibzeug. Diesem wird von Gott der Auftrag gegeben, jene an der Stirn zu kennzeichnen, die über diesen Götzendienst und die Greuel im Tempel seufzen und jammern. Den anderen Männern wird der Auftrag zum Zerschlagen des Götzendienstes gegeben.

Ein schreckliches Gericht Gottes bricht über den Tempel herein. Weder Alte noch Kinder, weder Jünglinge noch Jungfrauen werden verschont. Hesekiel muß dieses Gericht mit ansehen, bis keiner mehr übrig ist außer ihm. Und er fällt auf sein Angesicht und er schreit zu Gott. Doch Gottes Angesicht ist gegen sein Volk gewandt.

Aber da ist ja noch der Bote Gottes, der das Schreibzeug hat. Er hat auch seinen Auftrag erledigt. Wer sind die Aufgeschriebenen? Wie viele wurden aufgeschrieben? Zunächst wird uns keine Antwort gegeben. Aber der Prophet darf sehen, wie die Herrlichkeit Gottes (die "Schechina") durch den Tempel zieht und wie die sonderbare Vierfach-Gestalt, die er bereits in Kapitel 1,10 gesehen hat, sich wieder in Bewegung setzt. So war die Herrlichkeit Gottes, die er am Fluß Kebar geschaut hatte auch hier in Jerusalem. Die Herrlichkeit Gottes erfüllt alle Lande!

Vielleicht, daß uns das eine Botschaft sein darf: Gottes Gericht kommt über alle Ungerechtigkeit und über alle Gottlosigkeit. Es beginnt bei seinem Volk, es beginnt in Jerusalem, es beginnt im Tempel. Bei Gott ist kein Ansehen der Person. Aber über dem Gericht ist seine Herrlichkeit und sie zieht über allem hinweg und hat einen Plan - einen Plan mit denen, die aufgeschrieben sind, mit dem heiligen "Rest".



  • 31.Woche


  • Hinweis
    218.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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