GEH NICHT AN DEINEM KNECHT VORÜBER
"Und als er (Abraham) seine Augen aufhob und sah, siehe, da standen drei Männer vor ihm. Und als er sie sah, lief er ihnen entgegen von der Tür seines Zeltes und neigte sich zur Erde und sprach: HERR, hab ich Gnade gefunden vor deinen Augen, so geh nicht an deinem Knecht vorüber."
Wir feiern am 6.Januar das Erscheinungsfest. Es wird auch "Epiphanias" genannt. Dies war das alte Christfest der Kirche. Erst später wurde in der westlichen Kirche der 25.Dezember als Christfest gefeiert und bekam den Namen Weihnachten. Egal an welchem Termin wir die "Erscheinung Christi unter uns" feiern. Es geht immer um das gnädige Kommen Gottes in diese Welt. Gott ist dem Abraham damals in der Gestalt der drei Männer erschienen. Im Lauf des Gespräches wird es immer klarer, daß dies eine "Erscheinungsform Gottes" ist. Der Erzähler verwendet deshalb nachher auch den Namen des Gottes Israels : HERR (Jahwe). Gott tritt immer wieder in das Leben Abrahams. Diesmal geht es um das bevorstehende Gericht über Sodom und Gomorrah. Gott läßt Abraham teilhaben an seinen Plänen. Die Bibel nennt deshalb auch Abraham "Freund Gottes". Gottes Erscheinen bringt den Sündern das Gericht - den Frommen (d.h. denen, die Gott vertrauen und umkehren) die Gnade. Auch das Erscheinen Christi in dieser Welt ist sowohl Gericht als auch Gnade: Paul Gerhardt hat dies am Ende seines Liedes "Wie soll ich dich empfangen" (EG 11) so ausgedrückt: Er kommt zum Weltgerichte: zum Fluch dem, der ihm flucht,Und er betet: Ach komm, ach komm, o Sonne, und hol uns allzumal |
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