Besinnung - Jahresbegleiter  

7.Januar

GOTT FÜHRT INS FREIE

"Als er (Lot) aber zögerte, ergriffen die Männer ihn und seine Frau und seine beiden Töchter bei der Hand, weil der HERR ihn verschonen wollte, und führten ihn hinaus und ließen ihn erst draußen vor der Stadt wieder los."
(1.Mose 19,16)


Es ist schon eine dramatische Begebenheit, die uns da am Anfang der Bibel erzählt wird. Lot ist in Sodom und Gomorra, der Städte, die dem Gericht Gottes verfallen waren.
Lot, der Neffe Abrahams, wird uns als der einzige "Gerechte" geschildert, der sich zum Gastrecht hält - auch zum Schutz des Gastes. Er setzt sogar das Glück seiner Töchter ein, um die Boten Gottes aus der Hand der Sünder zu erretten.

Lots Versuch bringt jedoch nichts. Es ist die Macht der Boten Gottes, die die Sünder mit Blindheit schlägt und so Lot und den Seinen einen freien Abzug aus der Stadt ermöglicht.

Aber Lot hängt noch an dieser Stadt, die ihm zur Heimat geworden ist. Lot hängt an seinem Besitz und an den alten Freundschaften, die er doch wohl auch geknüpft hat.
Lot zögert! Obwohl er gehört hat, daß Gottes Strafe über die Stadt kommt. Und dieses Zögern hätte Lot und den Seinen beinahe das Leben gekostet.
Da wird er von den Männern Gottes gepackt und aus der Stadt geführt. Gott wollte ihn verschonen, so heißt es in der Schrift.

Was uns diese Begebenheit wohl alles sagen will?
  • Wir sind als Menschen oft tief verwurzelt im Alten. Es sind gleichsam unsichtbare Bande, die uns mit den Menschen um uns zusammenknüpfen. Es ist gar nicht so leicht, sich aus einer bestimmten Umgebung zu lösen.
  • Doch der "Ruf Gottes in unserem Leben" erfordert manchmal auch solche Trennungen. Da, wo wir die Verhältnisse nicht ändern können, da werden wir oft (ohne dass wir es gleich merken) durch die Verhältnisse geändert. Als Beispiel nenne ich den Trend, daß auch Christen den Sonntagsgottesdienst aus ihrem Leben verlieren. Um sie herum wird der Sonntag ganz anders als im christlichen Sinne gestaltet. Und wir Christen lassen uns schnell ein auf dieses Fahrwasser.
  • Aber wir dürfen als Christen wissen, daß Gott mit uns einen guten Plan hat: Er will uns "verschonen". Das kommt ja auch in der Vaterunserbitte zur Sprache, wo wir beten: Und führe uns nicht in Versuchung.

    Wir dürfen deshalb Gott uns immer wieder neu anvertrauen: Er will uns schonen!



  • 1.Woche


  • Hinweis
    7.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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