Besinnung - Jahresbegleiter  

6.März

ICH BEKENNE HEUTE DEM HERRRN

"Ich bekenne heute dem HERRN, deinem Gott, daß ich gekommen bin in das Land, das der HERR, wie er unsern Vätern geschworen hat, uns geben wollte. ... Nun bringe ich die Erstlinge der Früchte des Landes, das du HERR, mir gegeben hast. - Und du sollst sie niederlegen vor dem HERRN, deinem Gott, und anbeten vor dem HERRN, deinem Gott, und sollst fröhlich sein über alles Gut, das der HERR, dein Gott, dir und deinem Hause gegeben hat, ..."
(5.Mose 26,3b.10.11)

Der Text in 5.Mose 26 wird allgemein das "Credo Israels" genannt. Es unterscheidet sich jedoch im Inhalt von unserem christlichen Glaubensbekenntnis. Hier bekennt sich Israel nicht vor anderen - z.B. Ungläubigen - zu dem einen Gott, sondern sie bekennen es vor Gott selber, was er für sie getan hat.

Im Grunde genommen ist dies ein Eingeständnis vor dem lebendigen Gott, daß sie alles, was sie sind und haben, dem barmherzigen und gnädigen und gewaltigen Handeln JAHWES zu verdanken haben:
  • Die Väter des Volkes waren dem Umkommen nahe, doch Gott hat sie erhalten;
  • die Nachkommen waren versklavt in Ägypten und dem Tode nahe, doch Gott hat sie befreit;
  • Israel war rechtlos und ohne Gotteswissen, doch Gott hat sich ihrer in der Wüste angenommen und ihnen den Bund und das Gesetz gegeben;
  • Das verheißene Land war nicht menschenleer - doch Gott hat sie in das Land gebracht und ihnen das Land "wo Milch und Honig fließt" geschenkt - die Früchte, die jetzt dargebracht werden - geben davon Zeugnis.
  • Sie haben alles, aber wirklich alles, diesem lebendigen und gnädigen Gott zu verdanken.
Das ist das jährliche Erntedankfest des Volkes Israel; Früchte und Worte sind Eingeständnis, daß Gott gnädig und barmherzig war und ist, deshalb heißt es:

ICH BEKENNE HEUTE DEM HERRN!

Auch wir feiern jährlich das Erntedankfest. Stehen wir nicht in der Gefahr, daß es von Jahr zu Jahr "materialistischer" wird und den "geistlichen" Inhalt, das Bekenntnis zur Heilstat Gottes in Christus Jesus, vermissen läßt? Hier könnte uns wieder die Dreigliedrigkeit unseres Bekenntnisses eine Hilfe sein, vielleicht auch Martin Luthers Erklärung:
"Des alles ich ihm zu danken und zu loben und dafür zu dienen und gehorsam zu sein schuldig bin. Das ist gewißlich wahr."


  • 10.Woche


  • Hinweis
    65.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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