Besinnung - Jahresbegleiter  

8.Juli

DER HERR IST GOTT!

"Nun aber, HERR, unser Gott, errette uns aus seiner Hand, damit alle Königreiche auf Erden erfahren, daß du, HERR, allein Gott bist!"
(Jesaja 37,20)

König Hiskia von Juda, der durch den assyrischen König in Not geraten war, betet zu dem lebendigen Gott. Es geht hier um die Frage des Überlebens. Hiskia verschweigt nicht, daß der König von Assyrien bisher alle Länder besiegt hatte. Er war sozusagen politisch "der Herr" der besiegten Völker geworden - und mit seinen Siegen war gleichzeitig verbunden der Niedergang der Götter der Völker. Sollte es mit Juda und dem Rest von Israel und ihrem Gott genau so geschehen?

Hiskia bittet um Rettung. Aber er sieht darin mehr als nur die Möglichkeit des Überlebens. Es geht letztlich ja um die Frage, wer wirklich Gott ist im Himmel und auf Erden. Gott soll durch seine Rettungstat zeigen, daß er der einzige Gott ist, so, wie er es damals in Ägypten zeigte.
Hiskia bittet dies unter Anrufung des Namens Gottes: "HERR - JAHWE" - der Gott, der gesagt hat, daß er für sein Volk da sein will.

Auch heute ist ja die Frage heiß umstritten, ob es diesen "einen und einzigen Gott" gibt, oder ob Religion mehr oder weniger "Privatsache" ist - oder "Volkssache". Glauben an eine Gottheit ist in unseren Tagen der angeblichen Toleranz nicht wichtig: Ob einer glaubt oder nicht ist seine Sache! Und vor allem wird abgelehnt anzuerkennen, daß es nur einen Gott gibt. Man geht vielleicht noch so weit, daß man sagt: Es gibt viele Formen, den einen Gott zu verehren und es kann ja sein, daß es so etwas wie eine "Gottheit" (oder göttliche Macht, Vorsehung) gibt. Doch wehe, wenn ein Gott herausgehoben oder gar als einziger Gott bekannt wird. Man argumentiert in der Ablehnung eines einzigen Gottes damit, daß dann der Intoleranz (und damit auch den Kriegen!) Tür und Tor geöffnet ist.

So beschränkt man sich heute gerne auf die ethischen Werte, die durch einen Gottesglauben vermittelt werden können. Auf der Basis dieser ethischen Werte kann dann jeder das Gottesbild haben (und anbeten), das er für richtig hält.

Das Volk Israel hat dies von Anfang an abgelehnt. Für sie gibt es im Himmel und auf Erden nur JAHWE, den Gott der Väter. Das Schicksal dieses Volkes ist mit dem Namen JAHWES verbunden. Um seiner Ehre willen soll er seinem Volk helfen.
Wir Christen haben dieses Zeugnis des alten Bundes neu gehört in Christus Jesus, der diesen Gott als seinen Vater bezeichnet hat und der sagt, daß "er und der Vater eins sind". Durch den Glauben an ihn sind wir hineingenommen in den Bund Gottes - den Bund seiner Verheißung.

So dürfen wir im Gebet um persönliche Dinge oder Dinge unseres Volkes doch wissen, daß es letztlich um das Zeugnis in dieser Welt geht:
DASS DU, HERR, ALLEIN GOTT BIST!


  • 27.Woche


  • Hinweis
    188.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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