Besinnung - Jahresbegleiter  

9.Juli

VERBUM DEUM MANET IN AETERNUM (*)

"Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich."
(Jesaja 40,8)

Dieses Zeugnis, daß das Wort Gottes ewiglich bleibt, wurde zum Wahlspruch unserer evangelischen Landeskirche in Württemberg. Sowohl Fürst als auch Volk hatten die traurige Wahrheit erfahren: "Alles Fleisch ist Gras, und alle seine Güte ist wie eine Blume auf dem Felde. - Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt!" (Jes.40,6.8a) Im Exil geläutert, war Herzog Ulrich zurückgekehrt und hatte mit seinen Verbündeten sein Land von den Österreichern zurückgewonnen. Nun führte er die Reformation ein. Und weil diese aus dem Wort und dem neuen Verständnis entstanden war, wählte er als Wahlspruch für diese neue Kirche dieses Wort aus Jesaja 40.

Dieses Wort steht hier am Anfang eines tiefen Einschnittes im Jesajabuch - am Beginn des "Trostbuches von der Erlösung Israels" (Jesaja 40-55).
Nach all den vielen Gerichtsworten und den vielen trüben Erfahrungen hört Israel, das Volk Gottes, nun die Stimme des Trostes: "Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott. Redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, daß ihre Knechtschaft ein Ende hat, daß ihre Schuld vergeben ist; ..." (40,1.2).

Das also ist das Wort, die frohe Botschaft von der Befreiung von den Feinden und der eigenen Sünde und die Botschaft von der Vergebung aus Gnaden. Wie damals bei der Befreiung in Ägypten so auch hier: Es war nicht ihr eigenes Können und Vermögen sondern allein die Gnade Gottes, der sich ihrer erbarmt hatte.

Und das ist es, was Jesus aufgenommen und in seinem Kommen erfüllt sieht. In seiner Endzeitrede nimmt er dieses Wort aus Jesaja auf (Lukas 21). Dieses Wort von der Erlösung und Vergebung soll in aller Welt gepredigt werden - bis zum Ende der Tage. Reiche kommen und gehen, Generationen werden geboren und sie sterben, aber diese Botschaft bleibt und darf mit ihnen gehen. Es ist die Botschaft, daß nicht Sünde und Tod das letzte Wort haben, das "Erste und das Letzte Wort" ist Gottes Wort - in Ewigkeit.

Für unsere Kirche ist dieses Bekenntnis kein abstraktes, lehrhaftes, sondern ein ganz konkretes und alle Zeiten und alle Menschen betreffendes Wort.
Das darf auch für uns die Trostbotschaft sein!

  • 27.Woche


  • Hinweis
    189.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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