Besinnung - Jahresbegleiter  

9.April

Davids übergroße Freude im HERRN

"Und David tanzte mit aller Macht vor dem HERRN her und war umgürtet mit einem leinenen Priesterschurz."
2.Samuel 6,14

Das war für David eine übergroße Freude, als er die Bundeslade in seine Stadt, in die "Stadt Davids", bringen konnte.
Vorausgegangen war die Eroberung der Stadt Jerusalem, die Stadt der Jebusiter. Diese hatten sich heftig gegen Davids Soldaten gewehrt. Nur durch einen Trick gelang es David, die Stadt zu erobern. Er nannte die Burg "Burg Zion" und die Stadt "Davids Stadt".
Bald darauf befestigte David die Burg weiter und sie wurde seither die Hauptstadt seines Reiches. Sich selber baute David ein schönes Haus.
Nun fehlte ihm nur noch eines: Die sichtbare Gegenwart Gottes, die Bundeslade. So machte sich David auf und zog nach Baala in Juda, wo die Lade Gottes (nach ihrer Rückkehr aus dem Philisterland) stand. Bei dieser Gelegenheit erfahren wir, daß die Lade einen besonderen Namen hat: "Die Lade Gottes - diese ist genannt nach dem Namen des HERRN Zebaoth, der über den Cherubim thront."
In der Lade waren ja die beiden Tafeln, die Gesetzestafeln.

Mit viel Aufwand und Mühe setzte man die Lade Gottes auf einen Wagen, nachdem man sie aus dem Hause Abinadabs geholt hatte.
Doch dann geschah ein Unglück: Die Träger berührten die Lade und fielen tot um. David und seine Leute waren tief erschrocken und man ließ die Lade im Haus Obed-Edoms, des Gatiters.
Als David hörte, wie dieses Haus gesegnet wurde, machte er einen zweiten Versuch, die Lade in seine Stadt zu bringen. Während des Transportes wurde immer wieder angehalten und es wurden Opfer dargebracht. David aber, voller Freude "tanzte mit aller Macht vor dem HERRN her und war umgürtet mit einem leinenen Priesterschurz." Er reihte sich also unter die Priester ein und sah von seiner königlichen Würde ab.

Michal jedoch, die Tochter Sauls, Davids Frau, sah dies und sie verachtete den König. Sie hatte keinerlei Verständnis für die Freude an der Lade Gottes - wohl auch nicht Freude in Gott selber. Im Gegenteil, sie verlachte David. Darauf antwortete David:
"Ich will vor dem HERRN tanzen, der mich erwählt hat vor deinem Vater und vor seinem ganzen Hause, um mich zum Fürsten zu bestellen über das Volk des HERRN, über Israel, und ich will noch geringer werden als jetzt und will niedrig sein in meinen Augen; ..." (2.Samuel 6,21.22).
Michal selber aber blieb kinderlos - sie war "ohne Geschichte" und sie blieb "ohne Zukunft".

Für David und das Volk Israel war die Bundeslade das Zeichen der gnädigen Gegenwart Gottes. - David wollte mit dieser Gegenwart Gottes leben und hoffte, aus ihr Kraft zu gewinnen für sein Amt als König.
Aus dieser übergroßen Freude war er sich als König nicht zu hoch, "vor dem HERRN" zu tanzen - nur mit einem leinenen Priesterschurz bekleidet. Er hatte alle seine Ehrenzeichen abgelegt - Gott war seine Ehre!
Seine Freude kann nicht in ihm bleiben, sie muß nach außen, sichtbar werden!

  • Haben wir schon einmal eine so tiefe Freude an Gottes Gegenwart in seinem Sohn Jesus Christus erlebt?
  • Haben wir dieser Freude Ausdruck verliehen, z.B. beim Gang zum Gottesdienst?
  • Ist uns Gott wirklich tiefster (und "bewegendster") Grund unserer Freude?

  • 14.Woche


  • Hinweis
    99.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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