Besinnung - Jahresbegleiter  

9.Dezember

SORGE FÜR DIE EIGENEN HAUSGENOSSEN

"Wenn aber jemand die Seinen, besonders seine Hausgenossen nicht versorgt, hat er den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Heide."
(1.Tim.5,8)

"Heide" ist hier keine Beleidigung. Es sind damit die Völker gemeint, die den lebendigen Gott, wie er sich in Christus offenbart hat, nicht kennen.
Und ich habe es selbst in den acht Jahren meines Dienstes in der Pioniermission in Nordnigeria erlebt, wie "Heiden" füreinander sorgen. Vor allem spielt hier zunächst einmal die "Großfamilie" eine Rolle. Jeder der dazugehört ist "Bruder und Schwester". Es gibt da nichts Schlimmeres, als wenn in dieser Großfamilie einer dem anderen die Hilfe verweigert.

Natürlich können wir das Leben der Menschen dort in den Mandarabergen, die in Großfamilien und Sippen und Dorfgemeinschaften organisiert sind, jetzt nicht mit unserer komplexen Gesellschaftsstruktur vergleichen. Wir leben in einer demokratischen sozialen Marktwirtschaft. In unserer Gesellschaftsstruktur hat der Staat die Aufgabe der "Verteilung" und der Garantie für den Grundbestand des Lebensunterhaltes des Einzelnen übernommen. Dazu zahlen wir auch hohe Steuern.

Und doch bleibt noch ein "Rest" von Verantwortung zunächst der eigenen Familie gegenüber. Wo diese kleinste Einheit auseinanderbricht (und leider haben wir zuviele Beispiele davon!), kann auch der Staat letztlich nicht wirklich helfen. Das zeigt uns die Diskussion um die Hartz-Gesetze.

Christliche Familie ist so aufgefordert nicht nur füreinander zu beten, sondern auch füreinander zu sorgen. Das gilt aber sowohl für die Eltern als auch für die Kinder.
Wo das befolgt wird, da wird auch Zeugnis vom rechten christlichen Glauben abgelegt: Das Geld ist uns nicht zum Vergnügen gegeben, sondern daß wir füreinander sorgen!

  • 49.Woche


  • Hinweis
    341.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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