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Monatsspruch JULI 2004




" Jesus Christus spricht: Wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter."
(Markus 3,35 - L)

Das Tun des Willens Gottes begründet Jesusgemeinschaft

Wer gehört zu Jesus? - Die Leute, die um Jesus herum standen, dachten da zunächst an seine Angehörigen: Mutter und Geschwister und vielleicht noch die Freunde.
Jesus wehrt dem - zum ihm gehört, wer "den Willen Gottes tut". - Damit ist der Sprung getan von einer "Verwandtschaft nach dem Fleisch" zu einer "Verwandtschaft nach dem Geist".
Wir brauchen uns jetzt auch als protestantische Christen nicht zu fürchten: Es geht hier nicht um eine Werkgerechtigkeit. Denn genauso, wie jener Satz stimmt, daß wer an Christus glaubt, gerettet ist, genauso stimmt auch dieser Satz: Wer den Willen Gottes tut, der gehört zu Jesus. Jesus und der Vater sind eins.

Nun kommt aber die Frage, was denn der Wille Gottes sei. - Martin Luther hat uns da im Katechismus eine Antwort auf die Frage gegeben:
DER WILLE GOTTES
In der Heiligen Schrift, vor allem in den Zehn Geboten, zeigt uns Gott seinen heiligen Willen. "Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott." (Micha 6,8)
Drei Dinge werden hier genannt:
  • Gottes Wort halten!
  • Liebe üben!
  • Demütig sein vor Gott"

    "Liebe üben" - das leuchtet jedermann eigentlich ein. Gott ist nicht der Gott des Krieges und des Hasses, der Gemeinheiten und Brutalitäten. Gott ist Liebe! Wer Kind Gottes ist, von dem wird die Liebe Gottes abstrahlen, wie das Licht der Sonne von der Erde.

    "Demütig sein vor Gott" - das ist schon etwas schwieriger. Demut gehört anscheinend nicht mehr zu den gefragten Tugenden unserer Zeit. Man hört da z.B. viel mehr vom "Durchsetzungsvermögen" und von der "Belastbarkeit" - auch in den Stellenausschreibungen für ein geistiges Amt.
    Demut ist ja ein altes deutsches Wort. Vielleicht kann man es im christlichen Sinne so widergeben: Demut heißt, sich als Geschöpf Gottes wissen, nicht mehr und nicht weniger, und damit verbunden wissen mit allen anderen Geschöpfen Gottes. Es war Jesus selber, der uns mit seinem Leben gezeigt hat, was Demut bedeutet.

    "Gottes Wort halten" - das ist wohl etwas, was die meisten Diskussionen hervorrufen wird. Wo höre ich Gottes Wort? Wie ist Gottes Wort zu interpretieren? Ist es die Heilige Schrift - oder nur Teile davon? Gehören die ernsten und "zornigen" Worte genauso dazu wie die heiteren und uns angenehmen?
    Martin Luther hat Gottes Wort in der Heiligen Schrift gesehen - und da vor allem wortwörtlich in den Zehn Geboten.
    In unserer Zeit sind jedoch die Zehn Gebote schon lange außer Kraft gesetzt - zumindest große Teile. Für die Demokratie sind die Gebote des Schutzes von Eltern und Nachbarn, des Lebens und des Eigentums Grundbausteine gelungenen Zusammenlebens. Aber das erste Gebot "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben" oder das dritte Gebot "Du sollst den Feiertag heiligen" sind in einem säkularen Staat nicht bindend. Das mag in einer globalisierten "Einen Welt" auch richtig sein: Die Bürger und Bürgerinnen gehören zur "fleischlichen Menschenfamilie".
    Wenn aber nun auch die Kirchen und ihre Mitglieder diese Gebote "neutralisieren" bzw. "umdeuten" und zur Beliebigkeit erklären, dann ist da etwas falsch, denn hier geht es doch um die "geistliche Familie" - die "Familie Gottes".

    Gott sei Dank stimmen noch die alten Bekenntnisse der Kirchen. Die Umsetzung ist nur schwerer geworden - die Überzeugung der Getauften, daß für sie gilt, was Christus sagt.

    Nun sollen wir aber nicht einfach lamentieren, wie schlecht alles geworden ist - wir sollen vielmehr bei uns selber anfangen und uns fragen, ob wir zur "Familie Gottes" gehören wollen "im Leben und im Sterben". - Antworten wir darauf mit einem Ja, dann ist das Wort Christi für uns gesprochen und für uns einladend und bindend zugleich. - Dann werden wir auch erfahren, welcher Segen auf diesem Wort liegt.

    Zur Familie Gottes zu gehören, darüber freue ich mich und bitte Gott, mich auch in seine Verantwortung aufzunehmen.

    Ihr Jakob Stehle, Pfarrer i.R.



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