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Pfarrer Jakob Stehle

Kleines Begriffslexikon

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ESOTERIK



Der griechische Begriff"

Der Begriff kommt aus der griechischen Sprache. Dort steht "esoterisch" ("nach innen zu") als Bezeichnung für das nur Eingeweihte zugängliche Wissen. Esoterisch werden besondere religiöse Lehren, Riten oder Gebräuche genannt, die eben nur Eingeweihten vertraut sind (zur Zeit der Aposte waren es die Mysterien) oder die den Eingeweihten in anderer Form als Uneingeweihten vorgetragen werden.

Das Gegenteil von esoterisch ist "exoterisch":
  • nach außen gewendet - gemeinverständliche Sache
  • religiöse Riten oder Gebräuche, deren Bedeutung allen bekannt ist.

    Ursprünge der Esoterik in der Theosophie

    Im Jahr 1875 gründete die Russin Helena Petrovna BLAVATSKY (1834-1891) in New York die Theosophische Gesellschaft. Kurze Zeit später hatte sie ihren Hauptsitz in Madras (Sündindien) und damit auch die Hinwendungn zu östlichem Gedankengut. Anfangs war von ihr als von einem Spiritisten-Club ("Miracel Club") die Rede. Die Quellen der Theosophie sind größtenteils alt und stammen aus dem spätantiken Synkretismus, aus mystischen und alchemistischen Traditionen des Mittelalters sowie aus Hinduismus und Buddhismus. Die Gründzüge dere Theosophie gelten als von "aufgefahrenen Meistern" vermittelt (aufgestiegenen Meistern oder Mahatmas), die nicht mehr inkarnieren müssen, da sie kein "Karma" mehr abzubauen haben. Diese werden nun zu freiwilligen Helfern der Menschheit. Ziel der Theosophie ist es, den Wahrheitskern und das Gemeinsame in allen Religionen der Welt zu ergründen aber auch alle noch nicht entdeckten Naturgesetze zu erforschen und die verborgen okkulten und magischen Kräfte des Menschen endlich nutzbar zu machen. Eine neue Weltreligion war das Ziel, die ganz auf dem verborgenen "Urwissen der Menschheit" begründet ist.
    Später kam es jedoch zur Spaltung in der Bewegung, als Annie Basant (immer mehr der hinduistischen Lehre folgend) ihren irdischen Adoptivsohn KRISHNAMURTI zum wiedergeborenen Christus und zukünftigen Weltheiland erklärte. Es war der Deutsche Rudolf Steiner, der sich im Jahr 1913 von der Adyar-Theosophie trennte und einen eigenen Weg ging. Geblieben war aber das Grundanliegen der Theosophie, "zu suchen sowohl wiederum nach dem übersinnlichen Menschen wie nach den Geheimnissen des Makrokosmos. Damit wird aber auch wiederum eine Brücke geschlagen zwischen Religion und Wissenschaft ..." (R.Steiner)

    Bezeichnung einer neuen religiösen Einstellung - NEW AGE

    Dieses Ziel verfolgt nun die seit einigen Jahren weit verbreitete Strömung des NEW AGE, die eine Art "Rechtfertigungs- und Auswahl-Esoterik" vertritt.

    Sie übernehmen einen Teil der alten Quellen, interessieren sich ansatzweise jedoch auch für eine exoterische ("äußeren" - siehe oben!) Rechtfertigung der allgemein anerkannten Wissenschaften, Philosophien und Religionen. Es werden durch New Age auch alternative und esoterische Ideale und Praktiken z.B. der "Human-Potential-Bewegung", der ökologischen, der femnistischen Bewegung, des spiritistischen Jenseits-Kontakts, östlicher Meditationsschulen, der Theosophie, mystisch-magischer Indianer- und Schamanenspiritualität, christlicher Mystik und humanistischer Ethik verbunden. Sie haben die Zuversicht, daß die Menschheit jetzt die Chance hat, in ein "Neues Zeitalter" (New Age) zu treten, hin zu mehr Erleuchtung, Intuition und Harmonie.
    Diese Wende deutet man astrologisch als Übergang vom Fische- zum Wassermann-Zeitalter!

    Die universale Schau der Esoterik ist auch der Grund ihrer Vorliebe für die Astrologie im Sinne einer "Astrosophie". Dabei bleibt sie vor allem "esoterisch" (Auswahl der Besten) und spricht im besonderen die aktive und geistige Arbeit des Menschen an, die für sich selbst kämpfen und dabei die Ausübung echter Nächstenliebe vergessen.

    Die "Kosmosophie" der Esoterik will jedoch von einer plumpen Kausalverknüpfung zwischen Gestirnkonstellation und unabwendbarem Schicksal nichts wissen. Vielmehr versteht sie das Weltall mit den Abermillionen Galaxien als "Riesenleib" und den Kosmos als "Organismus" und sieht in ihm eine "Weltseele". Allerdings sind die Geheimnisse gleichsam als Horoskop aufgezeichnet und werden einem himmlischen Psychogramm (oder Kraftfeld) der seelischen Disposition unterworfen und als steuernde Grundstruktur des Menschen angesehen. Dies alles sei hilfreich zur Selbsterkenntnis und zur Vermeidung von Irrrwegen.

    Hinweis: Vergleiche die Artikel zur Esoterirk von Pfarrer Walter Schmidt - Arbeitsstelle für Weltanschauungsfragen - Evangelischer Gemeindedienst für Württemberg - Stuttgart.


    Gefahren für den christlichen Glauben

    Die größte Gefahr der Esoterik ist wohl die, daß sie dem natürlichen Bedürfnis des Menschen nach Religion, nach Mystik, nach Vollendung, nach Gesundheit und Frieden usw. total entgegenkommt.
    Die Esoterik unterstützt ganz den Menschen und will von dem Urzeugnis der Heiligen Schrift vom "gefallenen Menschen" nichts wissen.
    Im Grunde genommen spricht sie das Wort für eine "Selbsterlösung" - man muß nur wollen und sich nur bemühen.
    Die Esoterik lehnt es ab vom christlichen Glauben als dem "alleinseligmachen Glauben" zu reden.
    Jesus Christus wird einer unter vielen "Helfern der Menschheit".
    Die Esoterik hat für alle etwas: sowohl für die "Eingeweihten" als auch für die, die draußen sind (exoterisch).
    Die Esoterik ist ein "Synkretismus", wie er nirgends intensiver verfolgt wurde.
    Das Zeichen des neuen Zeitalters ist der Regenbogen (weitverbreitete Symbol des New Age). Die "Regenbogen-Brücke" gilt bei der Theosophin Alice Bailey als Kanal für die Übermittlung geistiger Energien und als "Verbindung" von der Einzelseele zum höheren göttlichen Selbst.

    Kirchliche Stimmen

    Der Evangelische Pressedienst meldete im Mai 2002, daß die lutherischen Bischöfe vor estoerischen Angeboten gewarnt hätten. Die Esoterik sei eine "Beschäftigung des Einzelnen mit sich selbst", erklärte der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Er weist vor allem darauf hin, daß die soziale Dimension in der Esoterik ausgeblendet werde.

    Weil die Theologie die Emotionen der Menschen und die sinnlichen Erfahrungen des Glaubens oft außer Acht gelassen habe, hat die Esoterik ganz besonders in unserem Kulturkreis einen guten Nährboden gefunden.

    Gewarnt wird davor, daß Menschen in Abhängingkeit von "Meistern und Systemen" magischer Krräfte geraten. - Besonders stark ist der Zulauf zur Esoterik unter dem Bildungsbürgertum (vergleiche oben)

    Mandala

    Siehe auch:
    Okkultismus
    Zauberei
    Kartenlegen

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