Besinnung - Jahresbegleiter  

24.Juni

GOTT IST LEBENSNOTWENDIG

"Denn wer kann fröhlich essen und genießen ohne IHN?"
(Prediger 2,25)

Der Prediger sieht die Eitelkeit dieser Welt. Es gibt da Dinge, die ihn belasten. Er kann nur noch ausrufen "Alles ist eitel!".
Aber in all dem sagt er sich nicht von Gott los. Im Gegenteil: Die Erkenntnis der Eitelkeit dieser Welt bringt ihn immer näher zu Gott, dem allein Ewigen.
Er sieht sein Leben (trotz aller Eitelkeit, d.h. Einerlei, Sinnlosigkeit!) auf Gott ausgerichtet. Ja selbst "fröhlich essen und genießen" kann er nicht ohne IHN, den lebendigen Gott.

Der Prediger sieht auch diese alltäglichen Dinge, die aber für uns Menschen so notwendig sind, aus der Hand Gottes kommen ("... daß es von Gottes Hand kommt." - V.24):
  • Ohne IHN, kann ich meine Hand nicht zum Munde führen!
  • Ohne GOTT, kann ich nicht fröhlich mein täglich Brot essen!
  • Ohne IHN, kann ich nicht genießen!
  • Ohne IHN kann ich nichts - aber auch wirklich gar nichts!

    Damit gibt der Prediger Gott die Ehre - und aus dieser Demut und Anbetung darf er sich hinsetzen, er darf essen und trinken, er darf fröhlich sein.

    So verstanden bekommt der Begriff "Eitelkeit" ("alles ist eitel!") eine neue Dimension. Man könnte vielleicht dafür auch den Begriff "Unmöglichkeit" einsetzen. Alles, aber auch wirklich alles in dieser Welt "kommt aus Gottes Hand", seien es die großen Naturgesetze oder aber die Alltäglichkeiten. Nichts, aber auch gar nichts, existiert ohne IHN und seinen Willen. So kann Gott auch "geben" und "nehmen", er kann "gewähren" und er kann "verweigern". Gott kann "umverteilen" wie er will:
    "Denn dem Menschen, der ihm gefällt, gibt er Weisheit, Verstand und Freude; aber dem Sünder gibt er Mühe, daß er sammle und häufe und es doch dem gegeben werde, der Gott gefällt." (2,26)
    Leben ohne Gott ist für den Prediger "unmöglich".

    Fazit: Um die Sprüche des Predigers zu verstehen und nicht falsch auszulegen und eventuell in den Nihilismus zu verfallen, braucht es einen "Kanon" (eine Richtschnur des Verstehens). Dieser ist für den Prediger die Furcht Gottes. So heißt es am Schluß des Buches:
    "Laßt uns die Hauptsumme aller Lehre hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen."
    (12,13)


  • 25.Woche


  • Hinweis
    174.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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