Besinnung - Jahresbegleiter  

4.Juni

HIOB - EIN KNECHT DES HERRN

"... Mein Knecht Hiob - Denn es ist seinesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse."
( Hiob 1,8 )

Hiob wird von Gott selber als sein "Knecht" angesehen. Das ist für den Menschen ein Ehrentitel. Der Knecht kennt seinen Herrn! Aber noch vielmehr: Der Herr kennt seinen Knecht.
Vier Aussagen werden über Hiob gemacht:

  • HIOB IST FROMM!
  • HIOB IST RECHTSCHAFFEN!
  • HIOB IST GOTTESFÜRCHTIG!
  • HIOB MEIDET DAS BÖSE!

    Es tut gut, diese Auszeichnungen für Hiob einmal so gelten zu lassen. Es ist wichtig, diese Aussagen zu Herzen zu nehmen, bevor man im Hiobbuch weiterliest.
    Wir sollten uns ruhig einmal Zeit nehmen und über die vier Begriffe etwas nachdenken. Vielleicht versuchen wir auch eine "Übersetzung" in die Sprache unseres Lebens:
  • Fromm heißt Gottes Welt ernst nehmen!
  • Rechtschaffen heißt, dass ich mich für das Recht einsetze!
  • Gottesfürchtig heißt, dass ich mit Gott kein Spiel treibe!
  • Meiden des Bösen heißt, dass ich mich für das Gute einsetze!

    Und es ist notwendig, sich einmal selber zu fragen, ob man denn auch so ein "Knecht Gottes" ist - oder zumindest zu fragen, ob man ein solcher Knecht sein will.

    Im Alten Testament erfahren wir von Mose und von Josua und von David, daß sie "Knechte des Herrn" genannt werden. Dann wird im Propheten Jesaja vom "Knecht des Herrn" geredet (Gottesknechtslieder).
    Im Neuen Testament taucht der Ausdruck in der Lutherbibel nur einmal auf - in dem Pastoralschreiben 2.Timotheus 2,24: "Ein Knecht des Herrn soll nicht zänkisch sein."
    Die Bezeichnung sagt, daß Hiob mit "Herzen, Mund und Händen" Gott ergeben ist. In Hiob sehen wir die Gottesliebe und die Nächstenliebe im Einklang. Frömmigkeit ist hier nicht "Schein" sondern "Sein", nicht kämpferisch "Insistieren" sondern "Existieren"; nicht fromme Worte sondern fromme Worte und Taten.

    Jesus sagt in den Abschiedsreden zu seinen Jüngern: "Ich sage hinfort nicht, daß ihr Knechte seid; denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich gesagt, daß ihr Freunde seid; denn alles, was ich von meinem Vater gehört habe, habe ich euch kundgetan." - Damit gibt er seinen Jüngern einen neuen Ehrentitel der Vertrautheit.
    Aber wie er, Christus, der "Knecht des Herrn" ist, so sollen auch wir Gott als unseren Herrn "fürchten, lieben und ihm vertrauen".
    Ob wir so von Herzen Gott zu Diensten sein wollen in unserem Leben "mit Herzen, Mund und Händen"?

  • 22.Woche


  • Hinweis
    154.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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