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Monatsspruch März 2009


Monatsspruch - 2009


Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; ich bin der HERR.
3.Mose 19,18 (L)

Die Nächstenliebe
(1)
Um diesen kurzen Satz aus dem 3.Buch Mose richtig zu verstehen, müssen wir uns klar machen, aus welchem Zusammenhang er genommen ist:
Das Volk Israel war durch die mächtige Hand Gottes mit dem Werkzeug Gottes, dem Propheten Mose, aus Ägypten in die Freiheit geführt worden. Sie hatten das "Sklavenhaus" verlassen, in denen es weder Rechte noch Schutz für sie gab. Sie waren dort in Ägypten auf Gedeih und Verderb unter der unbarmherzigen Hand eines Menschen, dem Pharao, gewesen. Nun aber waren sie frei - sie waren "Schwestern und Brüder" - ein Volk - ein Volk Gottes.
Es galten die Gesetze (Gebote) Gottes für ihren Glauben und ihr Leben. Dieses Gesetz umfasst viele verschiedene Lebensanweisungen und Lebensregeln. Das 3.Buch Mose ist voll davon - und weil die Priester, die Leviten, dieses Gesetz nach Mose dem Volk treu auszulegen hatten, wurde dieses Gesetzessammlung "Levitikus" genannt.

(2)
Im 3.Kapitel des 3.Buches Mose haben wir einen Abschnitt, wo es um "Gesetze zur Heiligung des täglichen Lebens" geht. "Heiligung" meint, das Leben unter den heiligen Willen Gottes zu stellen.
So heißt es gleich am Anfang: Gott spricht: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott."
Dann folgen drei Gebote aus dem, was wir als "Zehn Gebote" kennen:
  • Ein jeder fürchte seine Mutter und seinen Vater!
  • Haltet meine Feiertage; ich bin der HERR, euer Gott..
  • Ihr sollt euch nicht zu den Götzen wenden und wollt euch keine gegossenen Bilder machen; ich bin der HERR, euer Gott.
Weiter hören wir von Geboten bei der Ernte: Man sollte das Feld nicht ganz sauber abernten sondern etwas zurücklassen - für die, die keine Felder haben - für die Armen.

Und es folgen weitere Ordnungen, wie man sich dem Nächsten gegenüber verhalten soll: Man soll nichts Falsches über ihn sagen, man soll ihn nicht bedrücken oder berauben - ja, man soll seinen Bruder "nicht hassen in seinem Herzen" - und es wird betont (das ist nun unser Monatsspruch für März 2009):
"Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; ich bin der HERR!"

(3)
Dieses Wort wurde von Jesus aufgenommen und durch die Apostel bestätigt: (Matth.5,43-48; 22.39; Lk. 10,25-27; Joh.13-34; Römer 13,9; Gal.5,14; Jak.2,8)
Jesus hat dieses Gebot sogar modern erweitert und spricht nicht nur vom Nächsten, sondern er spricht vom "Feind": Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen." (Mt.5,44)

Und wir kennen die Geschichte vom "Reichen Jüngling" - jenem jungen Mann, der so gerne Jesus nachgefolgt wäre, wäre da nur nicht sein Reichtum im Wege gewesen. Dieser junge Mann kannte seine Bibel und hat nicht nur 3.Mose 19,18 (also unseren Monatsspruch zitiert), sondern auch aus dem Bekenntnis Iraels (5.Mose 6,5), indem er sagt:
"Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt; und deinen Nächsten wie dich selbst."
Martin Luther hat die Gebote, wo es um den Nächsten geht, in mancherlei Art im Katechismus umschrieben, bzw. ausgelegt:
  • Wir sollen dem Leib des Nächsten nicht schaden oder Leid tun, sondern im "helfen und fördern in allen Leibesnöten."
  • Wir sollen das Geld und Gut des Nächsten achten und nicht mit Falschheit und Betrug an uns bringen;
  • Wir sollen nichts Falsches über den nächsten sagen, sondern ihn "entschuldigen, Gutes von ihm reden";
  • Wir sollen alles tun, dass der Nächste leben kann - so wie wir es auch für uns erwarten.

    (4)
    Nun liegt es an uns, wie wir dieses Gebot - oder wollen wir besser sagen "Diese Anweisung zum Leben" in die Praxis und in unsere Zeit übersetzen: Jeder an seinem Ort und zu seiner Zeit.
    Der Nächste, das ist ja nicht nur der Fremde, sondern auch mein Ehepartner, meine Kinder, meine Nachbarn.
    Der Nächste, so haben wir es im Gleichnis vom barmherzigen Samariter gelernt, ist der, der unsere Hilfe jetzt gerade benötigt, der jetzt gerade uns vor die Füße gelegt wird, der jetzt gerade in unserem Blickfeld steht.
    Amen



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