DEM BIBLISCHEN ZEUGNIS VERPFLICHTET

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Pfarrer Jakob Stehle

Kleines Begriffslexikon

BANN und KIRCHENBANN




Der Bann im Alten Testament

Der Bann ist ein furchtbares Gericht über Menschen und über ein Volk. In seiner strengsten Form wurden Siedlungen, Dörfer und Städte mit dem Feuer zerstört und alles Lebende (sowohl Personen als Tiere) mit dem Schwert getötet.
Der Bann sollte das Volk Gottes vor allem Götzendienst und einer Lebensweise, die dem Gesetz Gottes widersprach, schützen. Er wird von Gott (oder in seinem Auftrag, z.B. durch den Propheten) angeordnet. Er beinhaltet die Todesstrafe für Götzendienst und wird sowohl an Einzelnen, als an Gruppen oder einem Volk oder einer Stadt vollzogen. Aus den biblischen Berichten erkennen wir, daß der Bann nur aus gewissen Anlässen und mit einem klar umrissenen Ziel ausgeübt wurde.
Siehe dazu: 2.Mose 22,19; 3.Mose 27,29; 5.Mose 13,13-19).

Um klarzustellen, daß dies kein Krieg zur Bereicherung ist, darf keine Beute gemacht werden - vgl. dazu die Geschichte von Achan in Josua 7,1ff. So ist die gesamte "Kriegsbeute" dem menschlichen Gebrauch und der menschlichen Verfügung entnommen. Alles gehört Gott, ist Gott "verfallen".

Die Forderung - vor allem des 5.Mosebuches - nach Ausrottung aller vorisraelitschen Bewohner Kanaans ist in ganzer Konsequenz nicht durchgeführt worden. Das führte jedoch nachher dazu, daß sich das "Volk Gottes" mit den "götzendienenden Völkern" zum Teil vermischte. Dies wurde Israel zum "Fallstrick", wie uns das Richterbuch zeigt. Ebenfalls wird uns das auch in den Propheten später aufgezeigt: Hosea, Jeremia, Hesekiel. Besonders in den Elia-Erzählungen wird uns gezeigt, daß der Baals- und Ascherakult für Israel zum Verhängnis wurde.

  • Israel
  • Josua-Buch
  • Richter-Buch

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    Der Bann und wir Christen

    Der Bann gehört in eine der Epochen der Erziehung des Volkes Gottes. Wir sehen solche Epochen ganz klar im Alten Testament:
  • Für die Vätergeschichte gibt es keinen Bann; dazu waren die "umherziehenden Stämme" auch gar nicht in der Lage!
  • Der Bann beginnt mit dem Einzug in das versprochene Land. Die Völker, so die Schrift, waren "gerichtsreif". Sie waren dem Bann Gottes verfallen. Israel war sozusagen das "Gerichtswerkzeug Gottes".
  • In der Richter- und Königszeit wird der Bann durchgeführt, wobei der König das "Werkzeug Gottes" ist.
  • In der nachfolgenden Zeit bis zum Exil wird nicht mehr vom Bann geredet - es geht bei den verschiedenen Kriegen mehr um "Verteidigungskriege":
  • Nach der babylonischen Gefangenschaft tritt an die Stelle des Banns die "Trennung". Dies sehen wir bei Esra und Nehemia, die das Volksleben wieder neu ordneten.

    Als die Jünger Jesu einmal so etwas ähnliches wie einen "Bann" Jesus vorschlagen, da weist er sie zurecht mit den Worten: "Wißt ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr seid? Der Menschensohn ist nicht gekommen, das Leben der Menschen zu vernichten, sondern zu erhalten." (Lukas 9,55).

    Jesus hat seinen Jüngern den Auftrag gegeben, das EVANGELIUM zu verkündigen. Durch ihn ist die Tür in das Reich Gottes offen für alle VÖLKER! Jetzt geht es vielmehr darum, daß sich die Gemeinde als seine Gemeinde in dieser Welt darstellt: "In der Welt, aber nicht von der Welt!".





    Kirchenbann über Martin Luther

    "Exkommunikation"
    • Im Jahr 1520 erließ der Papst seine Bulle "Exsurge Domine" mit Bannandrohung und Unterwerfungsfrist an Martin Luther.
      Im August kommt Luthers Entgegnung: "An den christlichen Adel deutscher Nation." - Darauf verbietet im September Karl V. in Burgund die Ketzerei Luthers in Löwen, Lüttich, Köln und Mainz.
      Luther läßt im Dezember dieses Jahres die päpstliche Bannandrohungsbulle in Wittenberg öffentlich verbrennen.

    • Das Jahr 1521 brachte für Martin Luther die Entscheidung: Am 3.Januar fand die endgültige Verhängung des Bannes über Luther durch die Bulle "Decet Romanus Pontifex" statt.



    Siehe auch:
    Papst
    Luther, Martin

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