DEM BIBLISCHEN ZEUGNIS VERPFLICHTET

WILLKOMMEN AUF DER HOMEPAGE VON
Pfarrer i.R. Jakob Stehle

Kleines Personenlexikon


MARTIN LUTHER (Reformator)




Die Reformationen im 16. Jahrhundert
Der durch Luther hervorgerufene Aufbruch kann mit den brühmten "Soli" umschrieben werden:

"Sola Gratia - Sola Fide - Solo Christo - Sola Scriptura"

Luthers Lebenslauf:


Geburt bis zum Studium:


1483 am 10. November in Eisleben als Sohn von Hans und Margarethe Luther geboren. Einen Tag später am Martinstag Taufe in der dortigen Peter- und Paulkirche. 1484 Umzug ins nahegelegene Mansfeld, da der Vater - ein ehemaliger Bauer - im dortigen Bergbau sein Glück versucht

Ab 1491 Besuch der strengen Lateinschule in Mansfeld.
1496 o.1497 einjähriger Schulbesuch in Magdeburg.
1497 o. 1498 bis 1501 Schulbesuch in Eisenach mit Sprachausbildung. Ab 1501 Studium an der artistischen Fakultät in Erfurt (allgem. Grundstudium, das z.B. Rhetorik, Grammatik, Logik umfasst)
1502 Erwerb des ersten akademischen Grades: Baccalaureus Artium
Beschäftigung mit der Hebräischen Sprache.
1505 Erwerb des zweiten akademischen Grades: Magister Artium.
1505 Jurastudium in Erfurt auf Wunsch des Vaters.



Klostereintritt:


1505 Gelöbnis an die hl. Anna (im Schrecken der Todesangst während eines schweren Gewitters) , ins Kloster einzutreten (er erhofft dadurch das Seelenheil zu erreichen)
1505 Eintritt (17. Juli) in das strenge Augustinereremitenkloster Erfurt (Ordensgemeinschaft mit ca. 50 Mönchen) und Abbruch des Jurastudiums (dadurch erregt er den Zorn des Vaters)

Klosterzeit bis zur Romreise:


1506 Aufnahme in den Orden nach einem Probejahr als Novize
1507 Ordination zum Priester anschließend (!) Studium der Theologie in Erfurt
1507 Feier der Primiz (erste Messe) als Neupriester im Erfurter Kloster (am 2. Mai)
1508 Weiterstudium der Theologie in Wittenberg und Abhalten von Vorlesungen an der dortigen artistischen Fakultät

1509 Rückkehr nach Erfurt aufgrund eines Lehrauftrages; Erteilung von Unterricht in scholastischer Theologie - Widmung des Studiums der Kirchenväter , der griechischen und hebräischen Sprache und der hl. Schrift
1510 Romreise - Klärung von Streitigkeiten innerhalb des Augustinereremitenordens: Besuch der Hauptkirchen und negative Eindrücke über den Lebenswandel der Kardinäle und des Papstes Julius II



Promotion bis Thesenanschlag:


1511 erneute Versetzung von Erfurt nach Wittenberg
1512 Promotion zum Doktor der Theologie und anschließend zum Professor in Wittenberg
ab 1513 Vorlesung über biblische Bücher (z.B. Psalmen) an der Universität Wittenberg, weitere Aufgaben als Prediger der Stadtkirche und Distriktvikar der Augustinereremiten
1517 am 31.Oktober Thesenanschlag an der Wittenberger Schlosskirche gegen Lehre und Praxis des kirchlichen Ablasswesens



Auseinandersetzungen und Exkommunikation:


1518 (oder früher) Durchbruch Luthers zum Glauben an Jesus Christus
1518 Erzbischof von Mainz und die Dominikaner erheben Klage in Rom
1518 Oktober Verhör Luthers durch Cajetan in Augsburg. Ein Widerruf seinerseits wird abgelehnt - Heidelberger Disputationen
1519 Juli Leipziger Disputation zwischen Johannes Eck und A. Karlstadt. Dabei lehnt Luther die Irrtumslosigkeit der allgemeinen Konzilien ab.
1520 Bannandrohungsbulle "Exsurge Domine" vom 15. Juni gegen Luther (dessen Unterwerfung wird darin gefordert)




Abfassung wichtiger reformatorischer Schriften:

  • An den christlichen Adel deutscher Nation
  • Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche
  • Von der Freiheit eines Christenmenschen
1520 Verbrennung von kirchlichen Schriften und der Bannandrohungsbulle am 10.Dezember vor dem Tor in Wittenberg
1521 Exkommunikation Luthers durch Papst Leo X.
Reichstag bis zur Heirat
1521 Verhör am Wormser Reichstag mit anschließender Reichsacht gegen Luther, da er seine Lehren nicht widerruft
1521 - 1522 Aufenthalt auf der Wartburg (Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen ließ ihn zum Schein überfallen, um ihn dort in Sicherheit zu bringen). Übersetzung des Neuen Testamentes ins Deutsche
1522 Rückkehr nach Wittenberg

Auseinandersetzung mit Erasmus über den menschlichen Willen


1525 Eheschließung mit Katharina von Bora, einer ehem. Nonne, in der Folge mehrere gemeinsame Kinder
1528 Lied und Melodie: Eine feste Burg ist unser Gott



Religionsgespräche bis zu Luthers Tod

1529 Marburger Religionsgespräche
Einigung mit Vertretern der Schweizer Reformation in allen Punkten mit Ausnahme der Abendmahlsfrage
1529 Abfassung des kleinen und großen Katechismus
1530 Confessio Augustana die am Reichstag in Augsburg vorgelegt wird - keine Teilname Luthers aufgrund der Reichsacht
1534 Erste Ausgabe der kompletten Bibel Luthers
1537 Schmalkaldische Artikel
17. Januar 1546 letzte Predigt in Wittenberg
1546 am 18.Februar Luthers Tod in Eisleben





Luthers Bedeutung

Über das Leben, Wirken und die Beurteilung Luthers wurden die widersprechendsten Urteile gefällt.
Die eine Seite sieht in ihm den Zerstörer der Einheit der Kirche und einen Ketzer,
die andere Seite als denjenigen, der das Evangelium , das durch die Kirche verdunkelt wurde ans Licht gebracht hat.
Das größte Werk dieses bedeutenden Mannes jedenfalls war die Rückgabe der hl. Schrift (sola scriptura) an das Volk und die Lehre, dass das Heil allein aus Glauben (sola fide) an Jesus Christus (solo Christo) und ohne Zutun von menschlichen Werken (sola gratia) erlangt wird Diese Botschaft fand schnelle Ausbreitung in ganz Europa und viele Menschen fanden dadurch zum Glauben an Christus.
Sein Mut und Einsatzbereitschaft werden selbst von seinen Gegnern bewundert.
Luther verteidigte erkannten Wahrheiten gegen eine Universalkirche, die ihn dafür unter Kirchenbann stellte und ebenso gegen eine politische Obrigkeit , von der er mit der Reichsacht belegt wurde.
Auch die Auseinandersetzung mit dem Humanismus (Erasmus) und Universitätsgelehrten (Eck, Latomus) hat Luther nicht gescheut.

Allerdings hatte auch dieser Mann Grenzen. Manche sehen dies in der Abweichung seiner Tauf- und Abendmahlslehre (Luther tendierte zur Erwachsenentaufe! Die Reformierten hatten eine andere Sicht vom Abendmahl!). Ob man sagen kann, daß Luther vom neutestamentlichen Befund abgewichen sei, muß geprüft werden. Für ihn war eines wichtig: Niemand sollte durch seine eigenen Werke (auch nicht die der Frömmigkeit) betrogen werden, als käme er dadurch in den Himmel.

Da im von Luther in Gang gesetzten Protestantismus, keine klare Trennung von staatlicher Obrigkeit und Kirche vertreten wird (so wurden die Landeskirchen unter den Fürsten eingeführt), führte dies zu politischen und auch militärischen Versuchen, die Reformation durchzusetzen oder zu verteidigen, wie im Fall des Schmalkaldischen (1546-1547) und des 30-jährigen Krieges (1618-1648) deutlich wird.
Von beiden Kriegsparteien wurden dabei im Namen der Konfession zahlreiche Verbrechen durchgeführt, z.B. die gegenseitigen blutigen Verfolgungen oder die Verfolgung der Wiedertäufer.


Für das ökumenische Gespräch ist deshalb heute wichtig, daß sowohl die katholische Kirche aufbricht, von den alten Dogmen und Bullen weg, als auch die protestantischen Kirchen mit Luthers Erkenntnis weiterschreiten.
Luther wollte nie ein "Ersatzpapst" der neuen Glaubensrichtung werden; er wollte lediglich dem Evangelium Raum schaffen.



Wichtige Links:
  1. REFORMATION
  2. ALLERHEILIGEN
  3. DIE LUTHERSTADT WITTENBERG
  4. THESENANSCHLAG

Siehe auch Luthers Kleinen Katechismus:
Gesamter Text
Auswahlmenü

  • Luthers Morgensegen
  • Luthers Abendsegen
  • Luther: "Was ist das Gebet?"

  • Letzte Änderung:
    Der Webmaster

      GLAUBEN       BEKENNEN

    Impressum

    Zurück zu Index l zu Index "L"


    Wir freuen uns, daß Sie bei uns reinschauen!.